Gehrden

Planverfahren für neue Gewerbeflächen beginnt

Die Stadt will das bisherige Gewerbegebiet im Osten auf einer etwa vier Hektar großen Fläche erweitern und dort zusätzliche Flächen für Gewerbetreibende anbieten.

Die Stadt will das bisherige Gewerbegebiet im Osten auf einer etwa vier Hektar großen Fläche erweitern und dort zusätzliche Flächen für Gewerbetreibende anbieten.

Gehrden. Gute Vorzeichen für die geplante Ansiedlung von zusätzlichen Firmen, Betrieben und Dienstleistern: Die Mitglieder des städtischen Ausschusses für Bau- und Städteplanung haben in ihrer Sitzung die Weichen für eine Erweiterung des Gewerbegebietes Ost gestellt. Sie sprachen sich einstimmig für die erforderliche Aufstellung eines Bebauungsplanes aus. Sollte der Verwaltungsausschuss dieser Empfehlung folgen, beginnt das notwendige Planverfahren. Vor einer endgültigen Entscheidung sind jedoch noch archäologische Voruntersuchungen erforderlich, um Sicherheit über die Höhe der Erschließungskosten zu erhalten.

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Fachbereichsleiter Wolfgang Middelberg hatte vor der Abstimmung die Notwendigkeit eines Aufstellungsbeschlusses für die etwa 4 Hektar große Erweiterungsfläche zwischen der Ronnenberger Straße und der Verlängerung der Lange Feldstraße erläutert. Mit der Hannover Region Grundstücksgesellschaft (HRG) hat die Stadt zwar bereits einen Partner gefunden, der an der Erschließung und Vermarktung interessiert ist. Voraussetzung sei jedoch, dass die gesetzlich vorgeschriebene – aber auch oft sehr kostspielige – archäologische Untersuchung des Geländes die Wirtschaftlicheit des Projektes nicht infrage stelle. Deshalb soll laut Middelberg eine Vorsondierung Erkenntnisse darüber liefern, in welchem Ausmaß Ausgrabungen erforderlich wären. „Diese Vorprüfung wird von der Region nur genehmigt, wenn die Stadt mit einem Beschluss das Signal für einen neuen Bebauungsplan gibt“, sagte Middelberg.

Hintergrund der Bemühungen um neue Gewerbeflächen sind laut Verwaltung langjährige Vorplanungen im Flächennutzungsplan und im städtebaulichen Entwicklungskonzept der Stadt. Nach der kompletten Vermarktung des Gewerbegebietes Bünteweg sei es erforderlich, auf die Erweiterungswünsche ansässiger Firmen zu reagieren. Dieses Argument gab den Ausschlag für das einhellige Votum des Ausschusses. „Wir wollen weitere Gewerbeflächen moderat entwickeln“, sagte CDU-Ratsherr Klaus Dörffer. SPD-Ratsherr Henning Harter betonte: „Wir haben am Bünteweg keine freien Flächen mehr und müssen auf die Wünsche im überschaubaren Rahmen reagieren.“ Die Ausschussvorsitzende Eva Kiene-Stengel sagte als Grünen-Vertreterin: „Auch wenn wir dagegen sind, weitere Äcker zu betonieren, sind wir in der Pflicht, wenn Anlieger Gewerbe erweitern wollen.“

Die Kommunalpolitiker registrierten aber mit Bedauern, dass eine optimale Anbindung der neuen Flächen nach derzeitigem Stand an hohen  Grundstückskosten scheitern. Laut Middelberg wäre es die beste Lösung, das zu überplanende Gebiet über einen neuen Knotenpunkt an die Abzweigung der Kreisstraße nach Ronnenberg anzuschließen. Dafür sei jedoch der Kauf eines angrenzenden Grundstücks notwendig, der bislang geforderte Preis für die verpachtete Ackerfläche aber inakzeptabel. Immerhin bleibe die Hoffnung auf ein Umdenken des Eigentümers.

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Eine Anbindung der geplanten Erweiterungsflächen an die Abzweigung nach Ronnenberg scheitert bislang an den bislang sehr hohen Grundstückskoste

Eine Anbindung der geplanten Erweiterungsflächen an die Abzweigung nach Ronnenberg scheitert bislang an den bislang sehr hohen Grundstückskosten für eine zusätzlich benötigte Fläche an der Kreisstraße.

Weniger problematisch ist laut Verwaltung der Grundstückserwerb entlang der bisherigen Bebauung. Dort besitzt die Stadt zudem einen Flächenstreifen, der als Alternative für eine Zufahrt dient: vom Wendehammer an der Heinrich-Göbel-Straße bis zur Kreisstraße im Norden – laut Middelberg aus Platzgründen ist dies aber keine optimale Lösung.

Die bislang geplante zusätzliche Anbindung über eine schmale Zufahrt am Rand der bisherigen Bebauung ist angesichts der beengten Lage an der Kr

Die bislang geplante zusätzliche Anbindung über eine schmale Zufahrt am Rand der bisherigen Bebauung ist angesichts der beengten Lage an der Kreisstraße problematisch.

Ortsrat Everloh vertagt Beschluss

Nicht einigen konnte sich der Everloher Ortsrat in seiner Sitzung am Dienstagabend bei der Beschlussfassung zur 36. Änderung des Flächennutungsplanes (F-Plan) der Stadt Gehrden bezüglich einer Fläche am nordöstlichen Ortsrand von Everloh, östlich der Straße Alte Rehre. Vier von fünf Ortsratsmitgliedern stimmten für eine Vertagung des Tagesordnungspunktes auf die nächste Sitzung im August. Der Eigentümer der Fläche östlich der Straße Alte Rehre hatte im Januar den Antrag gestellt, die bereits im F-Plan ausgewiesene Wohnbaufläche für vier Grundstücke in östliche Richtung um das Doppelte zu erweitern. Insgesamt soll das gesamte Flurstück in Größe von fast 5000 Quadratmetern als Bauland ausgewiesen werden. Für diese nach Ansicht des Everloher Ortsbürgermeisters Hartmut Hische wichtige Entscheidung gebe es Beratungsbedarf. „Das Raumordnungsprogramm sowohl in der alten als auch in der neuen Fassung legt fest, dass in den kleineren Ortschaften maximal 5 Prozent der besiedelten Flächen als neue Flächen ausgewiesen dürfen“, erläuterte Hische. Diese bedeutete für Everloh eine Fläche von rund 9000 Quadratmetern. „Wenn wir dem Antrag zustimmen, bleibt nicht mehr viel übrig für Everloh“, fügte Hische hinzu. Um auch in den nächsten sieben Jahren bis zur nächsten ROP-Festlegung in Everloh Bauflächen ausweisen zu können, bevorzuge er eine Aufteilung der gewünschten Maßnahme in zwei Bauabschnitte, wobei der 2. Bauabschnitt frühestens nach der nächsten Festlegung des ROP ab 2026 beantragt werden könne. 

Kuriosität am Rande: Die Mitglieder des Bauausschusses der Stadt Gehrden hatten dem Beschluss zwei Stunden zuvor „vorbehaltlich“ zugestimmt, wollten aber für ihre endgültige Entscheidung das Votum des Ortsrates Everloher abwarten. Eigentlich ist der Weg ein anderer: Erst beschließt der Ortsrat, dann der Bauausschuss. hr

Von Ingo Rodriguez

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