Polizei sieht CCL-Umfeld als Unfallschwerpunkt
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Die Polizei verzeichnet für Langenhagen einen Anstieg der Unfälle im vergangenen Jahr.
© Quelle: Symbolbild
Langenhagen. Einen neuen Höchststand im Fünf-Jahres-Durchschnitt verzeichnet die Polizei Langenhagen bei der Verkehrsunfallstatistik, die die Beamten jetzt vorgestellt haben. Daraus ergibt sich zudem, dass Verkehrsteilnehmer ab 65 Jahren überdurchschnittlich oft an Unfällen beteiligt sind.
„Wir haben in Langenhagen ein relativ normales Lagebild“, sagte Alexander Zimbehl, Leiter des Einsatz- und Streifendienstes in Langenhagen. Die Zahl der Verkehrsunfälle ist in den vergangenen Jahren angestiegen: 2017 waren es 1832, das sind 175 mehr als im Jahr davor. Zimbehl hält die Zahlen allerdings für recht normal, da Langenhagen mit seinen vielen Einwohnern eine urbane Stadt sei, die wegen der angrenzenden Autobahn 2 zudem eine hohe Verkehrsbelastung mit viel Durchgangsverkehr habe.
Die Polizei verzeichnete im vergangenen Jahr eine auffällige Zunahme leichter Verkehrsunfälle. Besonders im Parkplatzbereich um das CCL, am Langenforther Platz, auf der Walsroder Straße und auf dem Reuterdamm kam es vermehrt zu Kollisionen. „Der Zugangsverkehr des CCL und der Durchgangsverkehr durch auswärtige Fahrer sind die größten Probleme“, sagte Zimbehl. Um diese anzugehen, führt die Polizei bereits Gespräche mit dem CCL. Die Parkplätze sollen durch gestalterische und technischen Maßnahmen sicherer werden. Zudem waren die Flughafenstraße und die Terminalbereiche A, B und C des Flughafens Unfallschwerpunkte.
2017 starb eine Person in Langenhagen bei einem Verkehrsunfall, als am 7. Juli eine Autofahrerin am Langenforther Platz eine rote Ampel missachtete und den Fahrradfahrer erfasste. Die Statistik listet zudem 30 Schwerverletzte und 196 Leichtverletzte auf. „Damit liegen wir relativ gut im Schnitt“, sagte Zimbehl.
Als positiv befand der Polizeibeamte, dass weniger Kinder und Jugendliche im Straßenverkehr zu Schaden kamen. „Die Präventionsmaßnahmen haben gewirkt“, sagte er. In der Altergruppe ab 65 Jahren sehe es allerdings weniger erfreulich aus: In dieser Risikogruppe seien die Zahlen der Verletzen bei Verkehrsunfällen leider deutlich über dem Schnitt, im Vergleich zum letzten Jahr sind sie sichtlich gestiegen.
Dass die Zahl der verletzten Fußgänger und Fahrradfahrer angestiegen ist, unterstützt laut Zimbehl dieses Bild. Die Polizei möchte deshalb als Maßnahme ein „Seniorenprogramm“ starten, zu dem beispielsweise Schulungsprogramme gehören. Dies soll Senioren ermöglichen, Risiken im Verkehr besser einzuschätzen und Gefahrensituationen vermeiden zu können.
574 Personen begingen in 2017 Unfallflucht, im Jahr davor waren es knapp 500. Allerdings ist auch die Aufklärungsquote auf über 40 Prozent gestiegen, „worauf wir stolz sind“, sagte Zimbehl. Er mahnte: Unfallflucht ist eine Straftat und kein Kavaliersdelikt.
Seit Februar diesen Jahres läuft bei der Polizei Langenhagen die „Sonderaktion Ablenkung“ gegen Handynutzung am Steuer. 318 Personen erwischten die Beamten im Vorjahr, aus Sicht der Beamten eine relativ hohe Zahl. Durch die Sonderaktion waren es in diesem Jahr bisher allein 181 Ordnungswidrigkeiten, bei dem Autofahrer am Lenkrad zum Mobiltelefon gegriffen hatten.
Von Elena Everding