“Eisenbahner mit Herz“

Preis für mutigen Zugbegleiter aus Hannover

Recep Buluter hat Fahrgäste vor Übergriffen geschützt.

Recep Buluter hat Fahrgäste vor Übergriffen geschützt.

Hannover. Recep Buluter aus der Oststadt, als Zugbegleiter der Deutschen Bahn im Fernverkehr unterwegs, ist ein „mutiger Mensch, der auch an seinem Platz bleibt, wenn es brenzlig wird.“ Zu dieser Einschätzung kam die Jury des vom Bündnis Allianz pro Schiene durchgeführten Wettbewerbs „Eisenbahner mit Herz“ und zeichnete den 53-Jährigen deshalb mit der Silbermedaille aus. Insgesamt 200 Kandidaten waren von Bahnkunden vorgeschlagen und nominiert worden.

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Eisenbahner hält randalierende Fußballfans auf

Der Vorfall, um den es ging, ereignete sich im März vergangenen Jahres in einem ICE. An Bord waren Fußballfans von Hertha BSC auf der Rückfahrt von einem verloren gegangenen Bundesligaspiel bei Schalke 04. Weil einige randalierten, musste der Zug in Hannover außerplanmäßig halten.

Die Übeltäter hatten in einem Wagen der zweiten Klasse Wandverkleidungen abgerissen, Alkohol verschüttet, Klopapier ausgerellt und andere Mitreisende belästigt. Buluter, nach eigenen Angaben selbst leidenschaftlicher Fußballfan, brachte Fahrgäste in die Wagen der ersten Klasse in Sicherheit und sorgte dafür, dass die Randalierer nicht ins Bordbistro gelangten. Dann rief er die Bundespolizei.

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Kunsthistoriker, leidenschaftlicher Fußballfan und Eisenbahner

Auf die Frage, ob er Angst gehabt habe, sagte Buluter: „Ich habe eine gute Menschenkenntnis und wirke selber nicht aggressiv. Einige der Randalierer konnte ich mit Vernunft beruhigen.“ In seiner ursprünglichen Heimatstadt Izmir in der Türkei hatte er als promovierter Kunsthistoriker gearbeitet, bevor mit seiner deutschen Frau nach Hannover zog. Weil sein Abschluss in Deutschland nicht anerkannt wurde, begann er eine Ausbildung bei der Bahn und ist seit 2002 im Fernverkehr im Einsatz.

Zugbegleiter ist auch Lebensretter

Nominiert worden ist Buluter sogar noch für eine zweite Aktion. Dabei hatte er einem Fahrgast geholfen, der einen lebensgefährlichen epileptischen Anfall erlitten hatte. Die Goldmedaille erhielt der ICE-Zugchef Hartmut Dreßler aus Berlin, der während des Orkans Xavier mit seinem Zug bei Ludwigslust in Mecklenburg-Vorpommern stoppen musste und dafür sorgte, dass die Reisenden die Nacht in einer Turnhalle verbringen konnten und verpflegt wurden.

Von Bernd Haase

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