Burgdorf

Rat beschließt keine Nachtflug-Resolution

Zu wenig Spielraum: Bürgerinitiative soll sich um Nachtflugverbot kümmern.

Zu wenig Spielraum: Bürgerinitiative soll sich um Nachtflugverbot kümmern.

Burgdorf. Der Rat der Stadt soll keine Resolution gegen nächtlichen Fluglärm beschließen. Das empfehlen die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaft, Arbeit, Liegenschaft und Verkehr. Damit reagierte das Gremium auf eine Anfrage der WGS, die bei der Verwaltung einen möglichen Handlungsspielraum erfragt hatte. „Ich gehe davon aus, dass eine Bürgerinitiative mehr erreicht als unsere Verwaltung oder der Rat“, verwies Bürgermeister Alfred Baxmann auf entsprechende Erfahrungen in den vergangenen Jahren.

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Bis Ende nächsten Jahres gilt die aktuelle Betriebsgenehmigung für den Flughafen Langenhagen, die einen 24-Stunden-Betrieb ermöglicht. Eine Fortschreibung will der Zusammenschluss von Bürgerinitiativen (Bon-HA) verhindern und sucht dazu politische Unterstützung, um so ein Nachtflugverbot durchzusetzen. „Der Lärm in der Stadt wächst mehr und mehr“, sagte Volkhard Kaever (WGS) und fügte hinzu, auch der Burgdorfer Rat müsse sich der Debatte stellen. Für die CDU befand Barthold Plaß, für ihn gehörten Flugzeuge zum Alltag dazu. „Wir müssen Wirtschaftlichkeit des Flughafens und Gesundheit der Menschen in Einklang bringen“, sagte er. Für René Arand (SPD), beratendes Mitglied, steht im Vordergrund, dass der Rat nicht unterschiedliche Lärmbelastungen von Flugzeugen, Autos oder Zügen gegeneinander abwägt. „Die Lärmproblematik sollten wir fraktionsübergreifend im Auge behalten“, forderte er.

Statistik berücksichtigt nicht besonders laute Flugzeuge

Ein Blick allein auf statische Daten würde nach Einschätzung der Stadt bedeuten, dass Fluglärm kaum darstellbar sei – entgegen der Wahrnehmung von Einwohnern aus Heeßel und der Weststadt. Denn als größte Lärmquelle gelte der Eisenbahnverkehr, wie eine Datenauswertung ergeben habe. Demnach litten in Burgdorf etwa 800 Menschen unter einem nächtlichen Belastung von 60 db(A) wegen der Züge. Diesen Wert erreichten weder Autos und Lastwagen noch Flugzeuge.

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In ihrer Stellungnahme weisen die beiden mit Lärmemissionen befassten Rathausmitarbeiter Jan-Hinrich Brinkmann und Peter Frerichs auf den Nachteil der Statistik hin: Diese spiegele nicht die Werte einzelner Flugzeuge wider, die Menschen nachts aus dem Schlaf reiße und damit deren Gesundheit gefährde. Mit Blick auf die entsprechende NORAH-Studie und das Umweltbundesamt argumentieren sie, dass deshalb ein nächtliches Flugverbot von 22 bis 6 Uhr an allen Flughäfen gelten sollte. Für dessen Durchsetzung aber fehlten der Stadt Einflussmöglichkeiten in den zuständigen Gremien, sagte Bürgermeister Alfred Baxmann: „Wenn Sie etwas erreichen wollen, dann nur über die Bürgerinitiative.“

Von Antje Bismark

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