Reißzwecken im Reifen: 30 Radler haben Platten
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Rund 30 Radler fuhren am Pfingstmontag auf dem Radweg parallel zur Kleestraße durch Hunderte Reißzwecken.
© Quelle: Rainer Dröse (Archiv)
Hannover. So sollte der Pfingstausflug nicht starten: Adnan Ahmetagic war mit seiner Familie gerade erst in der Nähe des Weidetors losgeradelt, als die vierköpfige Gruppe nahe der Waldstation an der Kleestraße unbemerkt durch Hunderte Reißzwecken fuhr – am Pferdeturm war dann die Luft raus. „Ich hatte drei Stück im Reifen“, sagt der 39-Jährige. „Eigentlich wollten wir zum Maschsee radeln.“ Auch das Rad seiner Frau und der Anhänger mit dem zweijährigen Sohn an Bord hatte es erwischt. Einzig das Fahrrad des siebenjährigen Sohnes sei „auf wundersame Weise“ verschont geblieben. Fünf Reifen muss die Familie nun austauschen.
Auf dem Rückweg nach Hause trafen die Vier dann auf eine gestrandete Fahrradgruppe aus Bielefeld. „Es waren bestimmt 50 Leute und die Hälfte hatte platte Reifen“, sagt Ahmetagic. Die Ausflügler mussten einen Bus und Lkw organisieren, um aus der Eilenriede wegzukommen. „Sowas ist einfach nur ärgerlich“, sagt Ahmetagic. Er informierte die Polizei. „Nicht, dass beispielsweise noch Hunde da reintreten und sich verletzen“, sagt er. Wieder zu Hause angekommen, ruhte sich die Familie kurz aus und machte den Pfingstausflug dann notgedrungen mit dem Auto.
Die Polizei vermutet ein unglückliches Versehen hinter den Reißzwecken. „Nach unserem Kenntnisstand lagen sie nur an einer kleinen Stelle“, sagt Behördensprecherin Martina Stern. „Wir gehen daher davon aus, dass sie jemand verloren hat.“ Ahmetagic glaubt das allerdings nicht. Er vermutet eher, dass irgendjemand die Radler auf dem Schotterweg ärgern wollte. „Auf mehreren Hundert Metern lagen immer wieder kleine Häufchen“, sagt der Familienvater. „Das wirkt nicht, als hätte jemand etwas verloren.“
Von Peer Hellerling