Nachfahren der verfolgten Ronnenberger Juden haben bei einem Besuch in der Marie-Curie-Schule in Empelde an das Schicksal ihrer Familien erinnert. Die jüdischen Ehrengäste loben die Ronnenberger Erinnerungsarbeit.
Empelde. „Wir bedanken uns, dass Sie die Geschichten unserer Familien bewahren und die Erinnerung daran wach halten, damit so etwas nie wieder geschieht.“ Mit diesen Worten hat ein jüdischer Ehrengast der Stadt Ronnenberg die einhellige Haltung von 16 Nachfahren verfolgter Ronnenberger Juden eindrucksvoll zusammengefasst. Die erwachsenen Kinder, Enkelkinder und weitere Angehörige der von den Nazis vertriebenen und ermordeten Menschen waren auf Einladung des Fördervereins Erinnerungsarbeit Ronnenberg (FER) sowie der Stadt für sechs Tage aus den USA, Großbritannien, Israel und verschiedenen Teilen Deutschlands angereist – auch, um mehr über ihre eigenen Familien zu erfahren. In der Marie-Curie-Schule berichteten die Gäste über das Schicksal ihrer Familien und tauschten sich mit Oberstufenschülern aus.
Die 66-jährige Elisabeth Cohen und ihre 71-jährige Schwester Suzanne sind aus Chicago zu dem einwöchigen Besuch gekommen. Die Töchter des 1922 in Ronnenberg geborenen und später vertriebenen Fritz Cohen – er konnte wegen seines hohen Alters nicht anreisen – berichteten über die Jahre des Naziterrors. Alle englischen Redebeiträge wurden vom KGS-Leiter des Fremdsprachenbereiches, Thomas Döscher, übersetzt und zusammengefasst.