Fahrradwegekonzept

Ergebnisse der Workshops zum Radverkehrskonzept können überzeugen

Diskussionen: Die Teilnehmer schauen sich die Grafiken auf den Stellwänden an und sprechen über die möglichen Routen.

Diskussionen: Die Teilnehmer schauen sich die Grafiken auf den Stellwänden an und sprechen über die möglichen Routen.

Empelde. Noch bevor der zweite Workshop zum Radwegekonzept der Stadt Ronnenberg offiziell beginnt, entspinnen sich bereits die ersten Diskussionen und Gespräche. Denn im Foyer zur Aula der Marie-Curie-Schule in Empelde sind mehrere Stellwände positioniert – darauf zu sehen sind die möglichen Wege im neuen Fahrradwegenetz der Stadt Ronnenberg. Um diese Velorouten geht es bei der Veranstaltung.

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Im Smalltalk sind auch Karsten Erbelding, Ortsbürgermeister von Linderte, und Ronnenbergs Erster Stadtrat Torsten Kölle. Ihr Gespräch hatte sich in der Vorwoche angekündigt, als Kölle im Ortsrat Linderte interessante und aus dem ersten Workshop im September resultierende Ergebnisse andeutete.

Bunte Stellwände: Auf den Tafeln sind farbig die möglichen Fahrradwege eingezeichnet.

Bunte Stellwände: Auf den Tafeln sind farbig die möglichen Fahrradwege eingezeichnet.

„Das sieht gut aus“, sagt Erbelding beim Blick auf die Grafik, die einen Anschluss von Linderte an eine bestehende Radwegverbindung zwischen Vörie und Ihme-Roloven vorsieht. „Haben Sie Zweifel gehegt?“, fragt Kölle und lacht. Hat er nicht wirklich, ist dem Grinsen von Erbelding zu entnehmen. Der Ortsbürgermeister ist aber froh, dass die nordnordwestlich aus Linderte herausführende und beim ersten Workshop angesprochene Strecke Berücksichtigung gefunden hat. „Das ist eine Schlaglochstrecke, da kann man nicht mit dem Rad fahren“, sagt er.

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Fahrradstraßen und -piktogramme sind möglich

Das Planungsbüro PGV Dargel Hildebrandt aus Hannover stellte vor, welche Anregungen aus dem ersten Workshop umsetzbar sind, wo neue Radwege entstehen, wo bestehende Verbindungen verbessert und wo in die Verkehrsführung eingegriffen werden könnte. Annika Wittkowski von PGV zeigte mit Bildern und Grafiken die Möglichkeiten in den Bereichen Nord (Empelde und Benthe), Mitte (Ihme-Roloven und Ronnenberg) und Süd (Weetzen, Vörie und Linderte) auf. In Ronnenberg ist der Bereich rund um das Ihmer Tor sehr gefährlich für Radfahrer, könnte jedoch entschärft werden durch die Planung einer Erschließungsstraße, der sogenannten „Spange“, für das Gewerbegebiet Nordost. „Dadurch wird das Ihmer Tor unattraktiver für den Autoverkehr“, sagt Ronnenbergs Bürgermeister Marlo Kratzke.

Versammlung: In der Aula der Marie-Curie-Schule hörten rund 50 Teilnehmer zu.

Versammlung: In der Aula der Marie-Curie-Schule hörten rund 50 Teilnehmer zu.

Eine interessante Auffälligkeit aus den Erhebungen präsentierte Wittkowski gleich zu Beginn den Zuhörern in der Aula: „Mehrheitlich wurde die Instandhaltung der vorhandenen Radwege gefordert, erst dann kam der Wunsch nach Neubau von Radwegen.“ Veränderungen soll es beispielsweise auf dem Weetzer Kirchweg in Ronnenberg geben. Dort wird die verpflichtende Radverkehrsführung im Seitenraum aufgehoben, dafür gibt es Fahrradpiktogramme auf der Fahrbahn. Auf der Hannoverschen Straße in Ihme-Roloven findet der Fahrradverkehr ausschließlich auf der Straße statt, die Gehwege gehören so den Fußgängern. Echte Fahrradstraßen sind laut PGV in Empelde in der Barbarastraße und in Weetzen in der Parkstraße möglich und sinnvoll.

Begrüßung: Rainer Dargel spricht zu den Zuhörern, Bürgermeister Marlo Kratzke hört zu. Die Ergebnisse präsentierte Annika Wittkowski, die rechts im Hintergrund zu sehen ist.

Begrüßung: Rainer Dargel spricht zu den Zuhörern, Bürgermeister Marlo Kratzke hört zu. Die Ergebnisse präsentierte Annika Wittkowski, die rechts im Hintergrund zu sehen ist.

Wie bei Diskussionen üblich: Es gab auch Kritik. Denn das Planungsbüro erachtet eine gemeinsame Nutzung des Verkehrsraums für Zwei- und Vierräder als möglich. Eine Zuhörer hielt dagegen, „dass sich Autofahrer und Radfahrer nicht vertragen. Und wenn der Radfahrer Angst hat, fährt er lieber auf dem Fußweg.“ PGV-Chef Rainer Dargel gab jedoch zu bedenken, dass dadurch die Unfallgefahr größer werde. „Wenn ein Autofahrer nach rechts auf eine Straße abbiegt, schaut er nicht nach links auf den Fußweg, sondern auf die Straße. Von daher sind die Radfahrer sicherer, wenn sie sich mit Autos die Straße teilen.“

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PGV wird nun, unter Berücksichtigung von Anmerkungen aus dem zweiten Workshop, einen Abschlussbericht erstellen und an die Stadt Ronnenberg senden. Dort war man mit dem Prozess sehr zufrieden. Denn mit über 50 Teilnehmern war die Resonanz sogar höher als beim ersten Workshop. "Das ist eine gute Zahl und zeigt, wie groß das Interesse an Radwegen ist", sagt Andrea Unterricker vom Team Ökologie und Klimaschutz.

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