Rzyski soll vorerst Personaldezernentin bleiben
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/SVP2GSR6MSKJCN2EK2BOUOFSE4.jpg)
Bildungsdezernentin Rita Maria Rzyski ist auch weiterhin für 11.000 Stadtmitarbeiter verantwortlich.
© Quelle: Jan Philipp Eberstein
Hannover. Bildungsdezernentin Rita Maria Rzyski wird weiterhin auch für die Belange von 11.000 Stadtmitarbeitern zuständig sein – zumindest vorerst. Rzyski sollte das Personaldezernat sowie die Berufsfeuerwehr eigentlich nur bis zum 30. Juni leiten, doch auf Wunsch von Oberbürgermeister Stefan Schostok (SPD) wird die Übergangsregelung verlängert, bis sich die „organisatorische Zuordnung“ der Fachbereiche Personal und Feuerwehr geklärt habe. Das geht aus einem internen Verwaltungspapier hervor, das der HAZ vorliegt. Am Donnerstag wird der Verwaltungsausschuss in vertraulicher Sitzung über den Antrag abstimmen. Schon jetzt mehren sich die Stimmen in der Politik, die ein eigenständiges Personaldezernat fordern.
Im November vergangenen Jahres hat Rzyski das Personaldezernat und die Feuerwehr von ihrem Vorgänger Harald Härke übernommen. Der Personal- und Kulturdezernent musste einen Teil seiner Zuständigkeiten abgeben, weil rathausintern gegen ihn ermittelt wird. Härke wird vorgeworfen, er habe seiner Freundin eine Stelle im Kulturbüro verschaffen wollen. Seit November leitet Härke nur noch das Kulturdezernat. Die Ergebnisse der Ermittlungen werden voraussichtlich erst im kommenden Monat vorliegen.
Dass Rzyski noch ein paar Monate länger oberste Personalchefin bleibt, dürfte in der Ratspolitik kaum jemanden überraschen. Die Frage stellt sich aber, wie es mittelfristig weitergeht. Der städtische Personalrat fordert, dass ein Betrieb mit 11.000 Mitarbeitern dringend einen Personalchef braucht, der mit den anderen Dezernenten auf Augenhöhe redet. Das sehen auch viele Ratsfraktionen so, etwa die CDU. Die aktuellen Herausforderungen in der Verwaltungsarbeit – Digitalisierung und Überalterung der Belegschaft – rechtfertigten ein eigenständiges Dezernat, heißt es aus den Reihen der Christdemokraten.
Aus dem Rathaus ist zu hören, dass noch in diesem Jahr ein neuer Personalchef gefunden werden soll. Zugleich wolle Schostok noch einmal die Zuschnitte der Dezernate verändern. Schon lange wird im Rathaus diskutiert, ob der Fachbereich Gebäudemanagement, bisher beheimatet im Wirtschafts- und Umweltdezernat, nicht besser zur Bauverwaltung wechseln sollte. Entscheiden sich Stadtspitze und Ratspolitik tatsächlich für ein eigenständiges Personalressort, würde damit ein siebtes Dezernat geschaffen – und die Kosten stiegen. Ein Dezernent wird nach der Besoldungsgruppe B 7 bezahlt, das entspricht einem Monatseinkommen von rund 9300 Euro.
Von Andreas Schinkel