Sammler zeigen historische Büromaschinen
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Fachsimpeln über Kurioses und Sammlerstücke: Volker Geppert (links) aus Göttingen und Peter Willeke aus Paderborn.
© Quelle: Jutta Grätz
Berenbostel. Behutsam nimmt Volker Geppert den dünnen Führungsstift zwischen Daumen und Zeigefinger, hebt ihn an und platziert ihn auf dem Buchstaben „O“. Dann drückt er die schwarze Schreibtaste. „So schrieb man im Jahr 1904“, sagt der Sammler aus Göttingen fasziniert. Die Schreibmaschine mit dem Namen Mignon 2 ist wohl eines der kuriosesten Stücke der Schau am Sonnabend in den Berenbosteler Terrassen.
Acht Aussteller aus ganz Deutschland zeigten dort technikgeschichtliche Kostbarkeiten – von historischen Schreib- und Rechenmaschinen bis zu alten Kopierpressen. Der spätere Elektrokonzern AEG hat die Mignon ab 1904 gefertigt, angeblich ließen sich damit bis zu hundert Anschläge pro Minute schreiben.
Eine schwarz-glänzende Continenental und damit „den Mercedes unter den Schreibmaschinen“ präsentierte Dieter Heinrich. Der ehemalige Mitarbeiter der Firma Olympia und leidenschaftliche Sammler organisiert die Ausstellung in Berenbostel seit 24 Jahren. „Die Schreibmaschine ist in den Wanderwerken in Chemnitz gebaut worden“, berichtete der Garbsener. In diesem Zustand sei sie sehr selten.
Sogar das Original eines Briefs an die spätere Besitzerin „Fräulein Köln“ ist erhalten. „Dieses Modell für 188 Reichsmark ist preiswert und sehr zu empfehlen“, schrieb der Verkäufer darin im Oktober 1934. Rüdiger Mehler aus Marienwerder war so angetan von der Rarität, dass er sie spontan kaufte – als Geschenk für einen ganz besonderen Anlass.
Von Jutta Grätz