Schornsteinfeger schwitzen in Dedensen
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Schornsteinfeger müssen ihre Arbeitskleidung auch bei sommerlichen Temperaturen tragen.
© Quelle: Heike Baake
Dedensen. Wer derzeit in sommerlicher Kleidung arbeiten darf, kann sich glücklich schätzen. Ein Schornsteinfeger dagegen muss auch bei heißen Temperaturen seine Berufskleidung tragen. Die schwarze Kehr-Jacke mit goldenen Knöpfen, die auch Koller genannt wird, wird zusätzlich mit einem besonderen Gürtel (Koppel) gebunden und ist an den Ärmeln fest am Handgelenk verschlossen. Das soll das Eindringen von Ruß verhindern und hält sicherlich an kalten Tagen warm. Derzeit bringt sie ihre Träger allerdings in schweißtreibende Situationen. „Es ist schon sehr warm, aber Regenwetter ist eigentlich für uns noch schlechter, denn dann ist das Dach rutschig“, lacht Meik Wiedemann (26). Er ist Schornsteinfegermeister, was am schwarzen Zylinder zu erkennen ist. Geselle Lorenz Loßin (23) trägt wie alle Lehrlinge ein schwarzes Käppi. Er steht am Anfang seiner dreijährigen Ausbildung, und schwitzt das erste Jahr im Schornsteinfeger-Dress. Trotzdem bereue er die Berufswahl nicht, versicherte er.
Wiedemann und Lorenz sind auch während der Hitzeperiode täglich im Einsatz. „Wir versuchen, die Mittagshitze zu vermeiden, das klappt aber leider nicht immer“, erzählt Wiedemann. Früher, so sagt er, gab es noch bei über dreißig Grad für die kehrenden Handwerker ab mittags frei. Das waren noch die Zeiten, wo der Schornsteinfeger einfach von Haus zu Haus ging, heute dagegen werden die Häuser nur nach vereinbarten Terminen besucht. Da bleibt den beiden zurzeit nur die Hoffnung auf ein paar Wolken und ein klein wenig Wind.
Von Heike Baake