Schostok würdigt Einsatz der Muslime
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Blick in den Koran: Oberbürgermeister Schostok mit Imam Munawar Hussain Toor und dem Gemeindevorsitzenden Arif Ahmad Khan.
© Quelle: Frank Wilde
Hannover. Es gab eine feierliche Rezitation von Koran-Versen, pakistanische Spezialitäten – und viele verbindliche Worte. Mehr als 100 Gäste waren zum Neujahrsempfang in die Stöckener Sami-Moschee der Ahmadiyya-Gemeinde gekommen, darunter Oberbürgermeister Stefan Schostok. Dieser würdigte das „vielfältige bürgerschaftliche Engagement“ der Gemeinde: „Sie zeigen Ihre Solidarität mit Menschen, die Hilfe benötigen.“
Unter anderem erinnerte Schostok an die regelmäßigen Baumpflanzaktionen der Muslime und die von ihnen organisierten Spendenläufe. Die Gemeinde engagiert sich auch für Flüchtlinge und Obdachlose – und ihre Mitglieder räumen am Neujahrsmorgen regelmäßig den Silvestermüll in der City weg: „Eine tolle Aktion – meinen herzlichen Dank für diesen Einsatz“, sagte Schostok.
Der erste Besuch Schostoks in der Moschee sei ein Zeichen der Integration, sagt der Gemeindevorsitzende Arif Ahmad Khan. Er brach eine Lanze für den interreligiösen Dialog und warb für wechselseitigen Respekt und Frieden unter den Religionen.
Nirgends in Hannover ist der Islam so sichtbar wie im Stöckener Gewerbegebiet, wo die Sami-Moschee mit Kuppel und Minarett vor zehn Jahren eröffnet wurde – nach teils massiven Protesten von Anwohnern. „Einige der schärfsten Kritiker sind mittlerweile zu unseren Freunden geworden“, sagt Imam Munawar Hussain Toor. Rund 500 Mitglieder zählen zu der Gemeinde, darunter viele Muslime mit Wurzeln in Pakistan. Dort werden die Gläubigen der 1889 im damaligen Indien begründeten Glaubensrichtung Ahmadiya, die sich als muslimische Reformgemeinde versteht, bis heute diskriminiert.
Von Simon Benne