Sportler von fast 90 Jahren trainieren für Abzeichen
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Ganz hoch hinaus: Hochspringer Hans Berlin übt für das Sportabzeichen in Springe.
© Quelle: Foto: Krause
Springe. Er ist Jahrgang 1929 und macht bereits zum 50. Mal sein Sportabzeichen, der Senior Walter Zuk. Fit ist er, als einer der ältesten unter den Teilnehmern bei der „Aktion Sportabzeichen“, die jetzt gestartet ist. Mit Spaß demonstriert er seine körperliche Fitness vor den Abnehmern – so heißen die etwa zehn Ehrenamtlichen, die die einzelnen Disziplinen betreuen und dokumentieren.
Doch lange Zeit war ungewiss, ob Sportbegeisterte in Springe überhaupt noch ein Abzeichen ablegen können. Nach dem Rücktritt von Sportabzeichen-Chefin Marlis Bormann wurde die Zukunft des Sportabzeichens zu einer Hängepartie. Die Schwierigkeit bei der Suche einer Nachfolgerin in Springe bestand darin, dass anders als in vielen Orten der Region, kein Verein mit Helfern und zertifizierten Übungsleitern mit Prüflizenz hinter der Abnahme steht.
Bei einem Treffen mit Prüfern und Helfern, zusammen mit dem Regionssportbund, zeichnete sich jedoch eine Lösung ab – die Zeit drängte. Das Konzept wurde überarbeitet und die Last der Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt. Eine richtige Entscheidung, um den jährlich etwa 200 Teilnehmern die Möglichkeit einer sportlichen Herausforderung zu bieten, so Stützpunkt-Chefin Cordula Bode.
Über 30 Teilnehmer trafen sich jetzt zum Sondertermin Hochsprung zum Saisonstart in der Sporthalle der Grundschule am Ebersberg. Unter ihnen viele, die sich seit Jahren an der Aktion beteiligen und am Schluss ihre Auszeichnungen in Gold, Silber oder Bronze erhalten. „Ich war 45 Jahre selbst als Abnehmer ehrenamtlich tätig“, sagt Zuk. Dafür wurde er 2017 vom Regionssportbund geehrt. „Neben deutschen Meisterschaften innerhalb des Sportabzeichens, habe ich 2001 auch an den Europameisterschaften in der Seniorengruppe II der 50 bis 70 jährigen teilgenommen“, ergänzt er. Seine Disziplin damals: Rasenkraftsport, Hammer- und Diskuswerfen sowie Kugelstoßen.
Doch er ist nicht der einzige fast 90-Jährige an diesem Tag. Nur ein halbes Jahr trennt ihn von seinem langjährigen Mitsportler Eberhard Celta, der zum 43. Mal für das Sportabzeichen antritt. Sie alle freuen sich schon, wenn die Termine auf der Aschenbahn und dem Rasen des Sportplatzes am Otto-Hahn-Gymnasium beginnen. Den ersten Termin am 3. Juni haben sich die beiden schon im Kalender notiert.
Von Reinhold Krause