Stadt fehlen rund 220 Plätze in Kindertagesstätten
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Neue Gesetze auf Landesebene erschweren der Stadt Burgdorf in diesem Jahr die genaue Planung der Kita-Plätze.
© Quelle: Symbolbild
Burgdorf. Nach jetzigem Stand fehlen in der Stadt insgesamt 102 Kita- und 119 Krippenplätze. Diese Zahlen werden sich nach Einschätzung von Nicole Raue, Leiterin der Jugendverwaltungsabteilung, in den nächsten Wochen noch ändern – gleichwohl gilt die Vergabe der Plätze in diesem Jahr als eine Rechnung mit mehreren unbekannten Größen.
Angesichts der Unwägbarkeiten vergibt die Stadt die Kitaplätze für das Kindergartenjahr 2018/19 in mehreren Schritten – das erste Zeitfenster dauert vom 1. August bis 31. Dezember dieses Jahres. Dabei fehlen die etwa 220 Betreuungsplätze, die Raue als rein rechnerisches Ergebnis bezeichnet. Das werde sich zahlenmäßig noch ändern, sagt Raue aus langjähriger Erfahrung. Denn längst nicht alle Familien, die einen Platz in einer Kita oder Krippe erhalten haben, nähmen dies tatsächlich auch für ihren Nachwuchs in Anspruch. „Das betrifft insbesondere den Krippenbereich.“ Die nicht angenommenen Plätze vergebe die Stadt ab Mitte Mai an jene Familien, die bislang keine Betreuung gefunden hätten.
In der Kitaplanung wirkt sich die Novelle des Schulgesetzes aus, die die rot-schwarze Landesregierung im Februar beschlossen hatte. Demnach verschiebt sich die Einschulungsgrenze von bisher dem 30. September nun auf den 30. Juni nach vorn. Damit können Eltern von Kindern, die zwischen dem 1. Juli und 30. September das sechste Lebensjahr vollenden, bis 1. Mai entscheiden, ob sie ihr Kind einschulen lassen möchten oder noch ein Jahr warten. „In den städtischen Kitas wurden aus diesem Grund rund 20 Plätze dafür zurückgehalten“, teilt Raue mit. Würden diese nicht genutzt, vergebe die Stadt sie ab Mitte Mai neu.
Eine erste Entspannung der Kita-Situation sieht die Fachfrau erst für das Frühjahr oder den Frühsommer 2019: Dann geht die Erweiterung der Kita Pusteblume mit 40 Plätzen in Betrieb. „Sobald der konkrete Zeitpunkt verlässlich absehbar sein wird, werden auch diese Plätze belegt.“ Das wirke sich nicht nur auf die Kitaplanung, sondern auch auf Krippen aus, weil Jungen und Mädchen im Kindergartenalter dann wechseln könnten.
Erst für Anfang 2020 rechnet Raue mit dem Familienzentrum, in dem 30 Krippen- und 75 Kindergartenplätze entstehen. Deshalb prüfe die Verwaltung, ob sie ihr Betreuungsangebot in zwei schon bestehenden Einrichtungen ausweiten kann. Gelinge dies, könne die Stadt insgesamt bis zu 30 zusätzliche Kindergartenplätze schaffen. „Beide Übergangslösungen würden mit der Eröffnung des Familienzentrums enden“, kündigt Raue an.
Von Antje Bismark