Feuerwerkerei Rohr

Start beim Böller-Lagerverkauf lockt hunderte Kunden an

Marco Schümann (links) und Gregor Bankowsky haben sich am ersten Tag des Lagerverkaufs schon mit Feuerwerk eingedeckt.

Marco Schümann (links) und Gregor Bankowsky haben sich am ersten Tag des Lagerverkaufs schon mit Feuerwerk eingedeckt.

Brelingen. „Midnight Madness“, „Prezident Piro“, „Bürgermeister“ und „Mammoth“ mögen zwar klingen wie Hardrock-Bands, sind aber Fontänen, Böller, Vulkane, Batterien und Raketen, die in der Feuerwerksfirma Rohr in der Wedemark lagern. Und sie sind bunt, laut und fulminant. Hunderte Menschen drängen durch die Halle in der die Feuerwerke in Industrieregalen gestapelt sind, greifen sich Warenscheine und diskutieren über Abbrennzeiten. „Das Knallen an Silvester ist männlich“, sagt Pyromeister Nick Edgington und lässt seinen Blick über die Menge wandern.

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Nur ein paar Kinder sind zu sehen, vereinzelt Frauen, die man an einer Hand abzählen könnte. Zum Lagerverkauf der Feuerwerkerei Rohr kommen jährlich tausende Kunden, die sich an den Tagen vor Silvester mit Feuerwerk eindecken – die meisten von ihnen sind Männer. Drei Tage vor Silvester beginnt deutschlandweit der Feuerwerkskörper-Verkauf – bei der wedemärkischen Feuerwerkerei gibt es abends eine Vorstellung der angebotenen Feuerwerke, Lasershows und Musik. „Es wird jedes Jahr größer, mittlerweile müssen wir sogar Eintritt nehmen“, sagt Edgington.

7 Tipps zum sicheren Böllern an Silvester

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Batterien sind am beliebtesten

Am ersten Verkaufstag stehen bereits eine halbe Stunde bevor das große Metalltor der Feuerwerkerei geöffnet wird die Kunden auf der kleinen, holprigen Straße in der Wedemark und warten sehnlich auf den Einlass. Jedes Jahr werden die Käufer professioneller: „Einige kommen mit Sackkarren, die wissen ganz genau, welche Batterie sie kaufen wollen und was die dann wiegt“, erklärt Edgington.

Wer Angst hat, seine heißgeliebten Raketen oder sogenannten Verbundsfeuerwerke nicht mehr zu kriegen, steht eben früh auf und wartet vorsichtshalber vor den Toren. „Viel ist immer gut“, sagt Marco Schümann und grinst. Er kommt gerade vollbepackt aus der Halle und trägt ächzend seine zahlreichen Batterien, Raketen und Böller zum Auto. Seit 15 Jahren kauft der 32-Jährige bei der Feuerwerkerei zwischen Schadehop und Brelingen. „Die Auswahl ist viel besser als im Supermarkt“, sagt Schümann.

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Arbeitskollege Gregor Bankowsky ist genau so beladen wie Schümann. „Wir sind extra vor der Arbeit noch hergefahren“, sagt der 41-Jährige. Was genau die beiden Männer an Feuerwerken fasziniert, können sie gar nicht genau sagen. „Aber am schönsten finde ich es, dass meine kleinen Kinder ganz begeistert zugucken“, sagt Schümann.

„Wenn es nur laut knallt, ist es schnell langweilig“

Kinderfeuerwerk gibt es bei dem Lagerverkauf ebenfalls. "Man darf ja nur einmal im Jahr Feuerwerk zünden, deswegen macht es doch so viel Spaß", sagt die vierzehnjährige Florentien Felkel. In einem großen Karton hat sie sich und ihren kleinen Brüdern Knallerbsen, kleine Fontänen und anderes kinderfreundliches Feuerwerk zusammengestellt – Vater Alexander hält zwei große Batterien in den Händen. "Wenn es nur laut knallt, ist es schnell langweilig", sagt er. Zur Aufsicht ist auch Florentiens Mutter Melly mit zum Lagerverkauf gekommen. "Ich gucke den beiden auf die Finger, damit sie nicht zu viel kaufen", erklärt sie. Der Werksverkauf ist für die Familie jedes Jahr ein Muss. "Hier auf dem Dorf dürfen wir ja Feuerwerk haben – dass es in Innenstädten verboten ist, finde ich gut ", erklärt Melly Felkel.

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192 Euro für 155 Sekunden Pyrotechnik

Im Inneren der Verkaufshalle gibt Pyrotechniker Edgington den Kunden auch mal Tipps zum Abbrennen der Feuerwerkskörper. „Eigentlich machen wir das Jahr über ja andere Sachen, aber an drei Tagen kann man hier auch mal ein bisschen was erklären“, sagt der 34-Jährige, der sonst für die Firma große Feuerwerke – zum Beispiel in den Herrenhäuser Gärten – plant und abbrennt. „Die gute, alte Rakete wird immer noch gekauft. Mittlerweile sind aber die sogenannten Cakeboxes, also Batterien, am beliebtesten“, sagt er und weiß auch den Grund: Ein Mal anzünden, und bis zu drei Minuten gibt es ein feuriges Spektakel.

Bis zu 2000 Euro lassen manche Feuerwerksliebhaber bei ihrem Einkauf in der Wedemark. Wer es 155 Sekunden lang laut und bunt haben will, kauft sich die Batterie „Mammoth“. Sie kostet satte 192 Euro. „Acht dicke Batterien in einer“, erklärt Edgington. Vor ein paar Jahren sei es noch unvorstellbar gewesen, mittlerweile würden die teuren Verbundsfeuerwerke aber gerne gekauft. „Menschen sind von Feuerwerk einfach fasziniert und finden es spannend, die Gefahr zu kontrollieren“, vermutet der Pyrotechniker. Und am Ende ziehe das Feuerwerk nun mal doch die Blicke auf sich. „Auch die von denen, die Feuerwerke nicht mögen – egal ob Männer oder Frauen.“

Zwischen 10 und 16 Uhr findet heute der Lagerverkauf der Firma Rohr im Scharreler Weg 100 statt. Von 16 bis 21 Uhr gibt es die Abendveranstaltung samt Verkauf, der Eintritt kostet 4 Euro. An Silvester öffnet die Feuerwerkerei noch einmal von 10 bis 14 Uhr.

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Von Tomma Petersen

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