Sturm: Dachgiebel stürzt in Gehrdener Fußgängerzone
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Nach dem Einsturz des Dachgiebels gleicht der Platz vor dem Rohbau des neuen Gehrke-Hauses einem Trümmerfeld.
© Quelle: Ingo Rodriguez
Gehrden. Heftige Sturmböen haben am Sonnabendnachmittag in der Gehrdener Fußgängerzone Teile vom Rohbau des neuen Gehrke-Hauses zum Einsturz gebracht. Der frei stehende Dachgiebel stürzte aus etwa elf Metern Höhe in die Tiefe und riss dabei von der Frontfassade Betonteile, Steine und Elemente eines Baugerüstes mit. Nach Angaben der Feuerwehr wurde von den herabstürzenden Teilen niemand verletzt.
Die zweifache Mutter Elisabeth Bartels aus Everloh entging jedoch buchstäblich nur um Haaresbreite einem großen Unglück. Sie sei gerade in der Fußgängerzone unterwegs gewesen, um aus dem Tedi-Markt neben dem Rohbau ihre beiden Kinder abzuholen, berichtete sie am Abend. „Ich sah den Giebel noch wanken und konnte ausweichen“, sagte Bartels. Die herabstürzenden Teile seien nur wenige Meter vor ihr auf dem Pflaster aufgeschlagen. Die Feuerwehr berichtete von zahlreichen Passanten, die sich während des Vorfalls in der Fußgängerzone aufhielten. Nach übereinstimmenden Zeugenaussagen sei urplötzlich ein lautes Krachen zu hören gewesen, heißt es seitens der Feuerwehr. Unmittelbar nach dem Teileinsturz seien gegen 15.10 Uhr zahlreiche Notrufe in der Regionsleitstelle eingegangen.
Die alarmierten Einsatzkräfte der Feuerwehr konnten beim Eintreffen in der Fußgängerzone aufatmen: Von den herabgestürzten Teilen war niemand getroffen worden. Nachdem die Rettungskräfte die Einsturzstelle großräumig abgesperrt hatten, ergab die Untersuchung eines mit Spezialgerät zur Absturzsicherung ausgerüsteten Einsatztrupps: An dem Rohbau hatten sich auch Halterungen der noch stehenden Gerüstelemente durch den Einschlag schwerer Betonteile gelockert. Außerdem lagen noch weitere Trümmerteile auf dem instabilen Gerüst. „Mehrere verbogene Gerüststreben drohen aus etwa sechs Metern Höhe abzustürzen“, meldete die Einsatzleitung mit.
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Nach dem Einsturz des Dachgiebels gleicht der Platz vor dem Rohbau des neuen Gehrke-Hauses einem Trümmerfeld.
© Quelle: Privat
Von einer Drehleiter aus sicherten Feuerwehrleute deshalb schließlich das schwankende Gerüst mit Drahtseilen an der Hauswand. Danach entfernten die Einsatzkräfte lockere Gerüstelemente, schwere Bauteile und Schutt. Reste des noch stehenden Gerüstes wurden wieder an stabilen Teilen des Rohbaus befestigt, um weitere Gefahren für Passanten an der Giebelfront auszuschließen. Nach dem Aufräumen der Einsturzstelle und dem Abtransport der Trümmer, ordneten Polizei und Feuerwehr bei einem Vertreter des Bauträgers weitere Sicherungsmaßnahmen an. Auch Gehrdens Bürgermeister Cord Mittendorf war zur Unfallstelle gekommen, um sich ein Bild von der Gefahrensituation zu machen.
Die Polizei hat nun Ermittlungen zur Untersuchung der genauen Einsturzursache aufgenommen. Zur Schadenshöhe konnte die Feuerwehr noch keine Angaben machen. Am Sonntagmorgen war vom Einsturz kaum noch etwas zu erkennen. Bereits am Sonnabendabend war die Baustelle aufgeräumt worden und die Trümmerteile waren hinter die Baustellenabsperrung gelegt worden.
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Von Ingo Rodriguez