THW beendet Mammuteinsatz am Moor
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Das komplette Material, darunter kilometerlange Schlauchleitungen, werden verladen für den Rücktransport nach Wunstorf.
© Quelle: THW
Wunstorf/Meppen. Der THW-Mammuteinsatz beim Moorbrand im Emsland ist fast beendet: Nach dreieinhalb Wochen kehren die letzten Ehrenamtlichen aus dem Ortsverband Wunstorf am heutigen Sonntag zurück. Insgesamt waren seit dem 12. September 30 Helfer aus Wunstorf, Garbsen und Neustadt im Einsatz.
Der Moorbrand hatte mehr als drei Wochen lang Tausende Helfer beschäftigt, die verpflegt, untergebracht und einsatzbereit gehalten werden mussten. Allein die THW-Frauen und -Männer aus dem Ortsverband Wunstorf leisteten 4000 Einsatzstunden. Ihr Job: Wasserversorgung für die Feuerwehren und Unterbringung von bis zu 1700 Helfern in einem Zeltlager.
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Die 5000-Liter-Pumpe war ununterbrochen im Einsatz.
© Quelle: THW
Mit 13 Großpumpen förderte das THW über drei, insgesamt 18 Kilometer lange Förderstrecken Löschwasser aus Flüssen in das Moorgebiet, um die Wasserversorgung der Feuerwehren sicherzustellen. Allein das war schon sehr herausfordernd. Helfer aus der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen des THW Wunstorf brachten Schläuche für mehrere Kilometer ins Einsatzgebiet, dazu eine ihrer Hochleistungspumpen. Sie förderte rund 5000 Liter Wasser pro Minute aus Gewässern über Schlauchleitungen zu großen Wasserbecken. Aus diesen Becken pumpten die Feuerwehren das Wasser für ihre Tanklöschfahrzeuge ab. „ Die Pumpe war fast drei Wochen ununterbrochen im Einsatz“, erzählt Wolfgang Wehrhahn, Ortsbeauftragter des THW Wunstorf. Das ging nicht reibungslos. Das Personal ist aber so gut geschult, dass „die Maschinisten kleine Schäden selbst beheben konnten“, sagt Wehrhahn. Inzwischen ist die Pumpe beim Hersteller zum Generalcheck.
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Im Feldlager, zu Spitzenzeiten mit 1700 Helfern belegt, sorgt das THW für Strom.
© Quelle: THW
Zweiter Job für die Wunstorfer Gruppe: Stromversorgung und -verteilung für das Zeltlager. Die Fachgruppe Beleuchtung/Elektroversorgung rückte mit allem Material aus, das ihr zur Verfügung steht. Die Gruppe hatte doppelt Arbeit: Das erste Feldlager auf dem Sportplatz in Stavern musste wegen der Rauchbelastung abgebrochen und bei Meppen neu aufgebaut werden.
Der offizielle Einsatz ist für die 30 THW-Helfer beendet, am Sonntagabend bringen die letzten Ehrenamtlichen ihr Material wieder zurück nach Wunstorf. Jetzt kommt die Nacharbeit. Wehrhahn rechnet mit weiteren zwei Wochen. Alle Gerätschaften müssen gereinigt und geprüft werden. Ersatzteile müssen bestellt, Transporter neu bestückt werden. Das THW muss schnellstmöglich wieder einsatzbereit sein. Und dann wäre da noch der ganze Papierkram: Jeder Arbeitgeber zum Beispiel, der einen Mitarbeiter freigestellt hat, hat Anspruch auf den Lohn, den er während des Einsatzes weiter gezahlt hat. Die zig Hundert Fahrkilometer zwischen Wunstorf und Meppen für den Transport von Menschen und Material müssen dokumentiert und abgerechnet werden.
Der Stab um Wehrhahn in Wunstorf war jetzt dreieinhalb Wochen im Dauereinsatz, die Helfer selber maximal zwei Wochen in einer der beiden Zwölf-Stunden-Schichten pro Tag. „Wir pfeifen jetzt aus dem letzten Loch, das war alles sehr anstrengend. Darum sind wir froh über jeden, der das THW personell unterstützt“, sagt Wehrhahn.
Wehrhahn ist beeindruckt von der Leistung. „Ad hoc in einen Einsatz zu fahren, dessen Ausgang und Dauer unklar sind und vor Ort technisches Fachwissen einzusetzen, ist unsere ureigene Aufgabe. Unsere Ehrenamtlichen haben gezeigt, dass auf sie Verlass ist.“ Wehrhahn dankt vor allem den Familien und Arbeitgebern. „Sie geben den Kräften den nötigen Rückhalt, um so eine Herausforderung bestehen zu können.“ Wehrhahns Fazit: Der Einsatz war bürokratischer, „als wir das gewohnt sind, weil viele Behörden beteiligt waren“. Und der Einsatz habe bewiesen, dass das Personal gut geschult ist und dass sich das jüngste Führungstraining im THW Wunstorf ausgezahlt hat.
Von Markus Holz