Nach Zugunglück in Leiferde: Fernverkehr ab Hannover bis Ende November von Streckensperrung betroffen
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Das ganze Ausmaß des Bahnunfalls bei Leiferde zeigt sich auf der Luftaufnahme.
© Quelle: Bundespolizeidirektion Hannover
Gifhorn/Hannover. Nach dem Zugunglück bei Leiferde rechnet die Deutsche Bahn mit Verspätungen und Zugausfällen bis Ende November. Zwei Güterzüge waren in der Nacht auf Donnerstag, 17. November, kollidiert. Explosives Propangas entwich aus zwei Kesselwaggons des auffahrenden Zugs. Die Oberleitungen sind beschädigt, der Gleisabschnitt ist gesperrt. Die Bergungsarbeiten gestalten sich schwierig. Ein Lokführer kam verletzt ins Krankenhaus. Bahnreisende müssen sich wegen der Sperrung bis mindestens 27. November auf Verspätungen und Zugausfälle einstellen.
Beeinträchtigungen des Fernverkehrs bis 27. November
Die Bahn rechnet nach dem Unglück bei Gifhorn mit starken Beeinträchtigungen des Fernverkehrs zwischen Berlin und Hannover. Die Strecke müsse bis mindestens Sonntag, 27. November, gesperrt bleiben, vermeldet die Bahn auf ihrer Website. Ursprünglich ging die Bahn davon aus, dass die Sperrung bis mindestens Sonntagabend anhalten sollte. Reisende sollten sich vor Fahrtantritt über ihre Verbindungen informieren.
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Betroffen sind unter anderem die ICE-Züge von der Schweiz über Frankfurt und Kassel nach Berlin. Die IC-Verbindungen zwischen Amsterdam und Berlin führen nur bis Hannover und starteten auch dort in Gegenrichtung. Auch Züge, die von Nordrhein-Westfalen über Hannover nach Berlin fahren, sind nach Angaben der Bahn betroffen.
Diese Verbindungen werden laut Bahn umgeleitet und verspäten sich:
ICE-Züge NRW – Hamm beziehungsweise Münster/Westfalen – Hannover – Berlin (mindestens 90 Minuten Verspätung, der Halt in Wolfsburg entfällt, zusätzlicher Halt in Stendal)
ICE-Züge Schweiz - Karlsruhe - Frankfurt a. M. – Kassel – Berlin (Ersatzhalte in Erfurt und Halle)
IC-Züge Ostseebad Binz – Berlin – Hannover – Dortmund – Köln (mindestens 90 Minuten Verspätung, der Halt in Wolfsburg entfällt, Ersatzhalte in Stendal und Salzwedel)
IC-Züge Amsterdam – Osnabrück – Hannover – Berlin (enden/beginnen in Hannover, die Halte in Wolfsburg, Stendal und Berlin entfallen)
Diese Verbindung fällt laut Bahn streckenweise aus:
IC-Züge Leipzig – Magdeburg – Hannover – Bremen – Emden – Norddeich Mole (fallen zwischen Leipzig und Hannover aus)
Laut Regionalbahnbetreiber Ennofährt ein Ersatzverkehr mit Bussen:
RE30 Hannover – Gifhorn – Wolfsburg: Pendelverkehr mit Zügen zwischen Hannover und Meinersen, Busse zwischen Meinersen und Gifhorn, Pendelverkehr mit Zügen zwischen Gifhorn und Wolfsburg
Auch der Zugbetreiber Metronom warnt vor Verspätungen und langen Wartezeiten bei Metronom-Zugverbindungen auf allen Linien. Wegen der Streckensperrung müssen sich Fern-, Nah- und Güterverkehr die noch verfügbaren Umleitungsstrecken teilen – und diese Gleiskapazitäten seien gering, schreibt das Unternehmen auf seiner Website.
Sonderkulanz für Fahrgäste
Für Fahrgäste im Fernverkehr, die bis zum 27. November eine geplante Reise aufgrund der Zugkollision verschieben möchten, gilt laut Bahn zudem eine Sonderkulanz. Demnach können Fahrgäste bereits gebuchte Fernverkehrstickets ab sofort bis einschließlich 4. Dezember flexibel nutzen. Sitzplatzreservierungen könnten kostenfrei storniert werden, teilte die Bahn mit. Weitere Informationen gibt die Bahn im Internet unter www.bahn.de/sonderkulanz.
Von dpa/kal