Wennigsen

Viele Unwägbarkeiten erschweren Kita-Planungen

Die Deisterspatzen bekommen eine zweite Gruppe: Die KSG will im Langen Feld einen neuen Kindergarten bauen, den ebenfalls die AWO betreiben soll. 

Die Deisterspatzen bekommen eine zweite Gruppe: Die KSG will im Langen Feld einen neuen Kindergarten bauen, den ebenfalls die AWO betreiben soll.

Wennigsen. Der aktuelle Kindertagesstättenbedarfsplan der Gemeinde bestätigt es Schwarz auf Weiß: Wennigsen bekommt Probleme, ausreichend Kita-Plätze vorzuhalten. Noch ist die Situation bei den Kindergärten einigermaßen im grünen Bereich. 534 Kindergartenplätze gibt es – und damit stehen laut Barbara Zunker, der zuständigen Fachbereichsleiterin im Rathaus, im Gemeindegebiet derzeit rund 15 Plätze mehr zur Verfügung als benötigt. Die Versorgungsquote sei mit etwas mehr als 100 Prozent jedoch geringer als in den Vorjahren und bewege sich im regionalen Vergleich nur noch im Durchschnitt. Zudem könne der Rechtsanspruch nur dadurch aufrechterhalten werden, dass Kinder aus Bredenbeck, Holtensen, Evestorf und Steinkrug nicht in ihrem Ortsteil, sondern in Wennigsen betreut werden.

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Eine Krippengruppe fehlt

In den Krippen fehlen rund 50 Plätze für Kinder unter drei Jahren. Dieses Defizit könnten die Tagespflegen ein wenig entschärfen. „Dennoch fehlt eine komplette Betreuungsgruppe“, sagt Zunker.

Bürgermeister Christoph Meineke kündigte beim Neujahrsempfang am Sonntag eine Kita-Offensive der Gemeinde für 2018 an. Der Waldkindergarten in Steinkrug soll in Kooperation mit der SG Bredenbeck den Betrieb aufnehmen. Die KSG will in der Nähe der Wennigser Feuerwache einen zweiten Kindergarten bauen, den die AWO betreiben wird. Und in Holtensen sollen die ersten Planungen für einen Umzug des Kindergartens Nimmerland in die ehemalige Volksbank erfolgen.

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Wie viele Betreuungsplätze im Gemeindegebiet vorhanden sein müssen, um den Bedarf im kommenden Kita-Jahr vollständig zu decken, ist jedoch noch unklar. Sicher ist nur, dass weitere Kindertagesstätten mittelfristig gebraucht werden, um abseits der Geburtenraten und dem neuen Baugebiet am Klostergrund auf alle Eventualitäten schnell reagieren zu können. Nach Angaben von Zunker spielen zwei nicht kalkulierbare politische Entscheidungen auf Landes- und Bundesebene bei den Planungen eine maßgebliche Rolle: die Abschaffung der Kindergarten-Gebühren und der Familiennachzug bei Flüchtlingen.

Warten auf GroKo-Verhandlungen

Der Flüchtlings-Familiennachzug dürfte eine der zentralen Streitfragen bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin zwischen Union und SPD werden. Sollte der Familiennachzug auch für Bürgerkriegsflüchtlinge wieder möglich werden, sei eine Schätzung der benötigten Krippen- und Kindergartenplätze so gut wie unmöglich, sagt Zunker. „Schließlich weiß niemand, wie viele Menschen dadurch zu uns kommen würden.“

Zunker geht davon aus, dass sich die Nachfrage nach Krippenplätzen erhöhen wird, sollten die Eltern nicht mehr zur Kasse gebeten werden. „Es kann durchaus sein, dass Familien mit mehr Kindern die dadurch entstehenden Einsparungen dafür nutzen, einen Platz in Anspruch zu nehmen, auf den sie vorher aus finanziellen Gründen verzichtet haben“, sagt die Fachbereichsleiterin.

Von Marcel Sacha

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