Von der Politikerin zur Kulturbotschafterin
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Insa Schneiderat bearbeitet ein abstraktes Gemälde mit Kreide, das sie selbst gemalt hat.
© Quelle: Friedrich-Wilhelm Schiller
Schwüblingsen. „Wenn ich male, bin ich richtig glücklich“, sagt Insa Schneiderat. Malen ist die große Leidenschaft der früheren Schwüblingser Ortsbürgermeisterin, die 2011 ihr Amt abgegeben hat. Seit rund 20 Jahren gehört die 76-Jährige zur Frauenmalgruppe EigenART, die sich regelmäßig unter Leitung der Grafikerin Marianne Meyer-Lindhof trifft. Bilder der Schwüblingserin werden übrigens in der Ausstellung der Gruppe zu sehen sein, die am Sonntag, 8. April, um 11.15 Uhr im Jürgen-Rodehorst-Haus in Burgdorf eröffnet wird.
„Ich habe an der Grund- und Hauptschule Dollbergen immer Kunst unterrichtet“, berichtet die frühere Lehrerin. Und sie habe sich stets für Kunstausstellungen interessiert. Nach ihrem Ausscheiden aus dem hannoverschen Kreistag, in dem die Sozialdemokratin von 1986 bis 1996 mitarbeitete, fing Schneiderat an, sich selbst künstlerisch zu betätigen. Sie malt abstrakt. „Ich liebe Farben und Formen und füge sie zu einer Einheit zusammen“, erläutert die Schwüblingserin.
Seitdem sich vor elf Jahren die Uetzer Kulturinitiative K4 gegründet hat, ist Schneiderat mit von der Partie. K4 stellt ehrenamtlich ein ansprechendes und abwechslungsreiches Programm mit Musik, Theater, Lesungen und Austellungen auf die Beine. Gemeinsam überlege sich die Gruppe, was den Uetzern gefallen könne. Die Hauptarbeit mache nicht sie, sondern andere, betont die 76-Jährige. Sie selbst betreue gelegentlich die Künstler vor deren Auftritt. Sie hat auch schon Musiker vom Bahnhof abgeholt. Beim Gastspiel der Dresdner Salon-Damen in der Agora am 9. März begrüßte sie im Namen der Kulturinitiative das Publikum.
Mehrfach hat sie ihren Garten als Veranstaltungsort für Lesungen zur Verfügung gestellt. Im vorigen Jahr gab dort das Literarische Quintett Wilhelm Busch zum Besten. „Da waren 100 Leute in meinem Garten“, erinnert sich die Schwüblingserin.
Früher hat sich hauptsächlich ihr 2014 verstorbener Mann um den Garten gekümmert. „Für mich ist der Garten wichtig und schön, aber auch mit viel Arbeit verbunden“, sagt die Witwe. Trotz der Arbeit freue sie schon darauf, im Frühling wieder Dahlien zu pflanzen.
Ein weiteres Hobby der Pensionärin ist das Lesen. „Ich bin eine ganz große Leseratte“, sagt sie. Gern führt sie sich „gute Krimis“, Biografien und aktuelle Neuerscheinungen zu Gemüte. „Mich interessieren auch historische Themen.“
Ganz ohne Politik kommt die frühere Ortsbürgermeisterin auch heute nicht aus. Sie ist stellvertretetende Vorsitzende der SPD-Abteilung Dollbergen-Schwüblingsen-Katensen und arbeitet als Beisitzerin im Vorstand der Uetzer Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (AsF) mit. Kürzlich hat sie mit anderen Sozialdemokratinnen am internationalen Frauentag in Hänigsen Informationsmaterial zum Thema „100 Jahre Frauenwahlrecht“ verteilt. Bei ihr im Garten will die AsF ihr Sommerfest feiern. Für November bereitet Schneiderat den alljährlichen Literaturabend der AsF vor. Er soll diesmal in Schwüblingsen stattfinden.
Von Friedrich-Wilhelm Schiller