Weg für Wohnbauprojekt auf Vorwerkgelände ist frei
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Noch verwaist und mit Unkraut überzogen: Das Vorwerkgelände. Doch in naher Zukunft sollen dort Reihenhäuser und ein Kindergarten errichtet werden.
© Quelle: Wirausky
Gehrden. Die Deutschen Reihenhaus AG hat extra eine Beobachterin nach Gehrden geschickt. Und die junge Frau wird nach der Sitzung des Ausschusses für Bau- und Städteplanung zufrieden ihre Heimfahrt nach Lübeck angetreten haben. Das Unternehmen will nämlich auf dem ehemaligen Vorwerkgelände Reihenhäuser mit vermutlich mehr als 220 Wohnungen errichten. Damit das auch tatsächlich möglich ist, muss der Bebauungsplan geändert werden, da er bislang nur Gewerbe erlaubt. Das sei nötig, damit der Investor in die Detailplanung gehen könne, erläuterte Fachbereichsleiter Wolfgang Middelberg. Seitens der Politik gibt es keinen Gegenwind. Im Gegenteil. „Wir begrüßen das Vorhaben und vor allem, dass wir auf der Fläche eine neue Kindertagesstätte errichten können“, sagte Heinrich Meinecke (CDU). Auch Henning Harter hatte für die SPD nichts zu einzuwenden. „Es werden zwei wesentliche Gründe erfüllt: bezahlbarer Wohnraum wird geschaffen und eine neue Kita kann gebaut werden“, sagte er. Auch die Gruppe Grüne/Linke sagte Ja zu dem Änderungsbeschluss; auch wenn bei Patrick Ziemek ein wenig die Sorge mitschwingt, ob aufgrund der zu erwartenden neuen Zuzüge die Kapazitäten für Schulen, Kindergärten und Verkehrswege reichen.
Das Gelände der ehemaligen Teppichfabrik liegt in wesentlichen Teilen seit Jahren brach. Der Eigentümer hat sich schon vor längerer Zeit entschlossen, die Hallen und Produktionsstätten abzureißen, um das Gelände anderweitig vermarkten zu können. Die Stadt Gehrden hat den Prozess, das Gelände in ein innerstädtisches Wohngebiet umzuwandeln, stets unterstützt, und unter anderemden Flächennutzungsplan bereits im Jahr 2005 anpasste und überwiegend Wohngebietsflächen sowie Mischgebiet ausgewiesen hat. Das gesamt Plangebiet weist aber in Bereichen, die an die künftige Wohnnutzung angrenzen werden, noch Flächen für Gewerbe aus. Um dort nicht unlösbare Konflikte hinsichtlich zulässiger Emissionen zu provozieren, sollen Randflächen des eigentlichen Baugebietes an der Bahnhofstraße und der Vorwerkstraße in den Planänderungsbereich einbezogen werden.
Die geplante Bebauung soll überwiegend aus Reihenhäusern unterschiedlicher Größe, sowie Geschosswohnungsbau bestehen. Zudem wird eine Fläche für den Bau eines Kindergartens reserviert. Während die Erschließung und der Bau der Reihenhäuser durch den Investor ausgeführt werden sollen, werden die Baumaßnahmen für den Geschosswohnungsbau, der nach Wünschen der Stadt bis zu 50 sozial geförderte Wohnungen enthalten soll sowie der Neubau des Kindergartens an andere Investoren vergeben. Das Verwaltungsgebäude der Firma Hildebrandt Holztechnik wird auf dem Grundstück verbleiben und weiter von der Firma genutzt werden. Die Erschließung des Gebietes soll von der Bahnhofstraße mit direkt angegliederter Kindergartenfläche, über die Neuwerkstraße und über die Straße Am Spehrteich im Bereich des Wendehammers vor Haus Nummer 10 erfolgen.
Mitte 2020 will die Deutsche Reihenhaus AG mit dem Bau der Häuser beginnen können. Etwa ein Jahr später könnten die ersten Bewohner einziehen. Ein Sprecher rechnet damit, dass das gesamte Bauvorhaben im Jahr 2024 abgeschlossen sein wird.
Von Dirk Wirausky