Entspannung pur mit Biene Maja und Zombies
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Im Kreis um die kleine Fee herum beginnt die Yoga-Stunde bei Julia Plümer.
© Quelle: ade
Loccum. „Von Engeln?“, fragt Plümer weiter. „Von Elfen? Von Feen?“ Aufgeregt werfen die vier Mädchen, mit denen sie im Kreis sitzt, Vorschläge ein. Das Rätsel löst Plümer schnell – und beginnt dann von jener kleinen Fee mit Namen „Biene Maja“ zu erzählen, die im afrikanischen Urwald lebt und so genannt wird, weil ihr bester Freund auf den Namen Willi hört. Gekicher kommt von allen Seiten. Gespannt hören die Mädchen zu, wie die Geschichte um diese kleine Fee entwickelt wird, und sind in dem Spiel gefangen.
ieses Spiel besteht aus einer fantastischen Erzählung, aus der sich diverse Yoga-Übungen ergeben. Mal brausen alle als fliegende Feen kreuz und quer durch den Raum, mal sitzen sie im Kreis und versenken sich konzentriert in die Geschichte. Manchmal muss Plümer nur ein Stichwort einwerfen, und schon nehmen die Mädchen alle eine einheitliche Position ein.
Jedes Mal eine andere Geschichte
Kinder und Yoga – das klingt zunächst so, als ob dort zwei Welten aufeinander prallen müssten. Wer Aileen und Mieke, Alicia und Hanna aber zuschaut, merkt schnell, dass diese beiden Elemente gut zueinander passen. Das mag an der Kombination liegen: die sportlichen Elemente des Yoga vermischt Plümer mit den meditativen. In jeder Stunde bietet sie eine andere Geschichte an.
Das Schreiben der Geschichten, sagt Plümer, mache ihr besonders viel Spaß. Dementsprechend habe sie noch nie eine Geschichte zweimal erzählt. Gedanken-Reisen in den Zoo kann es geben oder in den Urwald, Indianer oder auch Piraten sind die Protagonisten.
Brüllende Löwen sind keine Seltenheit
Ab und zu bietet Plümer in ihren Kursen auch Wunsch-Stunden an. Dann dürfen die Kinder sich ein Thema aussuchen, das beim nächsten Mal im Mittelpunkt stehen soll. So gab es schon eine Yoga-Zombie-Stunde oder ein anderes Mal eine, bei der Star Wars im Mittelpunkt stand. Für Plümer war das eine Herausforderung, die einige Recherche erforderte, denn vom Star-Wars-Universum wusste sie überhaupt nichts. Auch brüllende Löwen sind keine Seltenheit in den Stunden. „Die Kinder dürfen richtig laut sein“, sagt Plümer. Und dann eben auch wieder richtig leise.
Die vier Mädchen haben vor mehr als einem Jahr zuletzt Yoga-Stunden bei Plümer bekommen. Damals war die Yoga-Lehrerin schwanger und machte eine Pause. Nun ist Tochter Anna ein Jahr alt.
Plümers eigener Weg zum Yoga ist verschlungen. Aufgewachsen in einem Dorf in Schwaben, mit Wurzeln in Göttingen, studierte sie zunächst Geografie und wurde Landschaftsplanerin. Die Arbeit machte viel Spaß, die sitzende Tätigkeit aber auch Rückenprobleme. Eine Freundin empfahl ihr Yoga – und das half.
Für Geist und Seele
Nicht nur gegen die Rückenschmerzen, sondern auch, um für Geist und Seele etwas zu tun. In einer Rehabilitations-Maßnahme nach einem Reitunfall mit Lendenwirbelbruch nahm Plümer zusätzlich an Entspannungskursen teil. Sie fand auch daran Gefallen, praktizierte weiter Yoga, wurde zum ersten Mal schwanger und wechselte zum Schwangeren-Yoga, danach zum „Yoga mit Kind“.
„Damals hatte ich eine charismatische Lehrerin“, sagt die Mutter. Die bestärkte sie darin, sich selbst zur Leiterin von Kinderyoga-Kursen ausbilden zu lassen. Die Arbeit mit den Menschen und etwas zu tun, „das nicht nur rein vom Kopf gesteuert ist“, machten ihr so viel Spaß, dass sie schließlich ganz umsattelte: von der Landschaftsplanung zum Yoga.
Als sie 2013 mit Mann und erstem Kind nach Loccum zog, begann sie damit, Kurse anzubieten. Zum einen für Kinder, aber auch für Erwachsene, zum Beispiel in einer Hebammen-Praxis in Bad Rehburg mit Müttern und Kindern. Vor ihrer zweiten Schwangerschaft hatte Plümer auch einen Kursus, in dem ausschließlich Teenager waren.
Weitere Infos gibt es unter: yogafuerdich-loccum.de. ade