Chrom unter glühender Sonne
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/WQU6BGILIQN4SNIPVULBF7XG54.jpg)
Bückeburg. Vor allem am ersten Veranstaltungstag von „Bückeburg macht automobil“ gaben die chromblitzenden Ausstellungsstücke der beteiligten Autohäuser Mohme & Piepho (Seat, Skoda), Starnitzke (Opel), Becker-Tiemann (BMW), Rostek Service (VW) und Schöttelndreier (Renault) sowie der Autoserviceanbieter Timpe und Ibus Autopflege unter glühender Sonne und blauem Himmel ein ausgezeichnetes Bild ab, der Besucherandrang fiel jedoch spürbar verhaltener aus als in den lange nicht so heißen Vorjahren.
Neben der für eine Autoschau schlicht zu heißen Witterung scheint es für die heimischen Fahrzeughändler jedoch wenig Grund zur Klage zu geben, im Gegenteil: Während die Branche allgemein noch unter den Folgen des Abgas-Skandals und der Diskussion um Fahrverbote ächzt, sieht man die konjunkturelle Lage in den Bückeburger Autohäusern durch die Bank positiv. „Wir nehmen die Auswirkungen zwar wahr, lassen uns davon aber nicht verrückt machen“, erklärte Opel-Händler Frank Starnitzke. Zehn neue Mitarbeiter hat er in den vergangenen anderthalb Jahren eingestellt, vor allem im Bereich Kundenkontakt und Vertrieb. „Die brauchen wir auch, um alle Aufgaben mit der gebotenen Gründlichkeit und Sorgfalt zu erfüllen und für unsere Kunden stets die beste Lösung zu finden.“ Auch hat sein Autohaus Starnitzke in der Kreuzbreite gerade erst sein Grundstück massiv erweitert, um mehr Ausstellungsfläche für Verkaufsfahrzeuge zur Verfügung zu haben.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/E2KHRB7O5LNTU7DTEUPBDWIEUI.jpg)
Auch die Entwicklung der Marke Opel insgesamt schätzt Starnitzke positiv ein. Dem vor genau einem Jahr vollzogenen Zusammenschluss mit dem französischen Marktführer Peugeot kann der Autohaus-Chef nur gute Seiten abgewinnen. „Das ist ein echter europäischer Champion, in dem zwei große europäische Autohersteller ihre Synergien nutzen.“ Und wo geht mittel- und langfristig die Reise technologisch hin? Ist der Elektromotor der Antrieb der Zukunft? „Keinesfalls“, ist sich Starnitzke sicher. „Das Elektroauto ist nur eine Zwischenlösung auf dem Weg zur Brennstoffzelle. Ist die erst einmal serienreif, reden wir nicht mehr über Stickoxide und Abgasnormen, sondern nur noch über Bremsstaub.“
Investiert wird auch am Standort des Autohauses Rostek in der Kreuzbreite, wo sich die neue Dekra-Prüfstation in der Fertigstellung befindet. Einen „echten Sommer-Flitzer“ präsentierten die Rostek-Mitarbeiter an ihrem Stand in der Fußgängerzone in Gestalt des Audi R8 V10 Cabrios. 540 PS schlummern unter der Motorhaube des schnittigen Sportgefährts, das außerdem mit Vollleder-Interieur, Keramikbremsen und 20-Zoll-Aluminium-Schmiederädern in Titan-Optik aufwarten kann. Ein echtes Schnäppchen ist das dynamitrote Geschoss jedoch nicht: Der ehemalige Dienstwagen der Audi AG kann ab 123900 Euro beim Autohaus Rostek den Besitzer wechseln, mit allem Zubehör über 200000 Euro.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/5NCRY3TPGLM3EIC3I4HR3CD73A.jpg)
Viel Neues zu entdecken gab es beim Autohaus Mohme & Piepho. Denn der bislang auf die Marken Seat und Skoda spezialisierte Händler und Serviceanbieter hat seit diesem Jahr auch die beiden chinesischen Fahrzeughersteller BAIC und DFSK im Programm. Während von BAIC (die Abkürzung steht für Beijing Automotive Industry Holding) geräumige SUVs mit Mitsubishi-Motor auf den europäischen Markt kommen, stellt DFSK Kleintransporter und Mini-Nutzfahrzeuge her, wie sie beispielsweise in städtischen Bauhofbetrieben, im Gartenbau sowie im Friedhofswesen zur Anwendung kommen. Erwartungsvoll schaut man außerdem dem Ende der Um- und Ausbauarbeiten des Autohauses in der Kreuzbreite entgegen, die im Spätherbst dieses Jahres abgeschlossen sein sollen.
Mit großem Optimismus geht man beim Autohaus Schöttelndreier ins 100. Jahr des Firmenbestehens. Dabei verliert Inhaber Wilhelm Schöttelndreier keinesfalls die Auswirkungen des Dieselskandals aus den Augen: „Der hat die Branche eine Menge Vertrauen gekostet und unsere Arbeit der letzten Jahre massiv überschattet.“ Großes Vertrauen setzt der Renault-Händler hingegen in seinen neuen Auszubildenden Soltan Jafari, der als Flüchtling aus Afghanistan bei ihm die Einstiegsqualifizierung absolvierte und jetzt ins erste Lehrjahr startet. „Absolut begeistert“ ist er von dem Engagement, der Zuverlässigkeit und den Sprachkenntnissen des 19-Jährigen. Ein weiterer Flüchtling aus Afghanistan wird in Kürze bei ihm die Einstiegsqualifizierung beginnen. Als zusätzlichen Augenschmaus zu den ausgestellten Fahrzeugen der Marke Renault präsentierte der Schöttelndreier-Stand die drei Models Jennifer Mihatylovics, Nina Killian und Antonie Mast, die Abend- und Ballmode des Maßateliers Bicak vorführten.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/FZMXTF4ZXV2N4XLIVBWQRQVG5Q.jpg)
Nicht ganz so rosig wie bei Autohäusern sieht man derzeit die Zukunft beim Motorclub Bückeburg im ADAC, der sich wieder mit einem Kart-Slalom vor dem Schild Center an der Autoschau beteiligte. Denn noch immer ist der Club langfristig auf der Suche nach einem geeigneten Gelände für sein Training und seine Wettbewerbe. "Unsere Trainingssituation hat sich leider gegenüber dem Vorjahr noch verschlechtert", berichten Sportleiter Andreas Götsch und sein Stellvertreter Thorsten Klitsch. Zurzeit trainieren die Kartfahrer des Motorclubs noch auf einer Freifläche im Hafen von Berenbusch. Die wird jedoch in absehbarer Zeit von der Hafengesellschaft selbst benötigt. Für das Training auf dem großen Asphaltplatz zwischen Kreuzbreite und Hans-Neschen-Straße gibt es zwar eine ausdrückliche Erlaubnis vonseiten des Autohauses Rostek, doch steht diese Fläche zurzeit aufgrund einer Weitervermietung nicht zur Verfügung. Und solange sich dies nicht ändert, bleibt den Kart-Fahrern mittel- und langfristig nur der Firmenparkplatz der Firma Precirma in Röcke. jp
SN