Eine Gedenktafel und eine ganze Passage in Bückeburg erinnern an Hermann Muckermann - ein Mann des Widerstands in der Zeit des Nazi-Regimens. Doch war er das wirklich? Immer wieder kommen Zweifel auf, welchen Standpunkt der Theologe und Biologe eigentlich vertrat.
Bückeburg. „Fremdrassiges könnte deutsche Art verformen“, schreibt Hermann Muckermann im Jahre 1936. In Bückeburg würdigt man den Sohn der Stadt auf einer Gedenktafel. Wie sein Bruder Friedrich, an den ein Stolperstein erinnert, sei er im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv gewesen. Was der katholische Theologe da auf einer Kanzel verlauten ließ, klingt eher wie eine Anbiederung bei den Nazis.
Die Gedenktafel hebt außerdem hervor, er sei als Wissenschaftler zu Anerkennung gekommen. Dagmar Grosch-Obenauer zitiert in ihrer Dissertation „Hermann Muckermann und die Eugenik“ aus dem Jahre 1986 eine ehemalige langjährige Mitarbeiterin mit den Worten: „Was er tat, war abschreiben.“ Dass Klärungsbedarf im Falle Muckermann besteht, hat Annika Fauth, Wirtschaftsförderin bei der Stadt Bückeburg und damit für die Information von Touristen zuständig, bereits bekundet.