Zwischen Krieg, Revolution und Pogrom
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Eben deshalb hat sich der Leiter der Historischen Arbeitsgemeinschaft entschlossen, besagte Entscheidungsjahre in einer eigenen Vortragsreihe zu würdigen. Gehalten werden diese Vorträge allesamt von Hochkarätern, die mit Masse im Schaumburger Land alles andere als unbekannt sind.
Außer Brüdermann selbst sind das sein hannoverscher Archivar-Kollege Nicolas Rügge und der Geschichtsprofessor Karl Heinz Schneider, ebenfalls aus der Landeshauptstadt. Schneider ist eine Kapazität in Sachen Schaumburger Agrargeschichte und Industrialisierung; erst kürzlich hat er eine Stadtgeschichte von Obernkirchen geschrieben. Frank Werner ist vielen Lesern als ehemaliger Chefredakteur der Schaumburger Zeitung und später der Deister- und Weserzeitung bekannt; aktuell verantwortet er die Arbeit der „Zeit“-Geschichtsredaktion in Hamburg. Manch einer hat den Sammelband „Schaumburger Nationalsozialisten“ in seinem Bücherregal stehen, den Werner herausgegeben hat.
Last, but not least ist auch Jörn Ipsen mit im Referenten-Boot. Der Verfassungshistoriker hat als Präsident des Staatsgerichtshofes in Bückeburg Spuren hinterlassen und ist zuletzt als Autor eines Buches über die „Göttinger Sieben“ hervorgetreten; das Professoren-Septett protestierte 1837 gegen die Aufhebung der liberalen Verfassung im Königreich Hannover.
Mit Ausnahme eines einziges Vortrags, der bereits am morgigen Mittwoch gehalten wird, finden alle Geschichtsreferate im November statt.
- Mittwoch, 12. September: Die Vorträge im Einzelnen: "Die vertagte Revolution 1848 in Schaumburg", Nicolas Rügge, Hannover.
- Donnerstag, 1. November: "1918 – Revolution in Schaumburg-Lippe!", Karl Heinz Schneider, Hannover.
- Freitag, 9. November: "Nationalsozialismus und Novemberpogrom 1938 in Schaumburg", Frank Werner, Hamburg.
- Freitag, 16. November: "1868 – Schaumburg-Lippe bekommt eine Verfassung, Jörn Ipsen, Osnabrück.
- Donnerstag, 22. November: "1618 – Schaumburg und der Dreißigjährige Krieg", Stefan Brüdermann, Bückeburg.
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Übrigens: Geht es nach der Resonanz im sozialen Netzwerk Facebook, auf dem Brüdermann die Vortragsreihe ebenfalls bewirbt, gibt es einen Favoriten: „Das Thema ,Dreißigjähriger Krieg’ hat dort die meisten Klickzahlen“, so der Archivar und Historiker. sind öffentlich, kosten keinerlei Eintritt und beginnen jeweils um 19 Uhr. Fast alle finden im Saal des Niedersächsischen Landesarchivs, Schlossplatz 2, in Bückeburg mit seinen 110 Sitzplätzen statt. Einzige Ausnahme: „1868 – Schaumburg Lippe bekommt eine Verfassung“. Der Vortrag von Ipsen ist im Landgericht Bückeburg, Herminenstraße 31, zu hören. Dazu ist eine Anmeldung unter Telefon (05722) 290121 nötig.
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