Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung

„Daran feilen wir täglich“

Symbolbild

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LANDKREIS. Das geht aus dem aktuellen Bericht „Lagebild zur Antibiotikaresistenz im Bereich Tierhaltung und Lebensmittelkette“ des Bundes hervor. Vor sieben Jahren war das „Antiobiotika-Minimierungs-Konzept“ vom Bundestag verabschiedet worden.

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Nach Einschätzung des hiesigen CDU-Bundestagsabgeordneten Maik Beermann, der stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft des Bundestages ist, „stehen wir damit als landwirtschaftlich geprägte Region sehr gut da“. Mit der Abnahme der Verabreichung von Antibiotika „leisten wir einen entscheidenden Beitrag, um einerseits Antibiotikaresistenzen vorzubeugen und andererseits kranken Tieren mit Medikamenten zu helfen, welche sie benötigen“. Die Bemühungen müssen laut Beermann aber weiter fortgesetzt werden: „Hierzu werden wir insbesondere die Anwendung von nachweislich für den Menschen relevanten Wirkstoffen in der Tierhaltung weiter einschränken.“

Der Schaumburger Landvolk-Vorsitzende Achim Pohl kann den Trend aus eigener Beobachtung bestätigen: „Antibiotika werden hier deutlich weniger eingesetzt.“ Die hiesigen Landwirte sehen insgesamt „sehr bemüht, die Abgabemenge zu reduzieren“. Um das zu ermöglichen, werde eine ganze Reihe von Maßnahmen angewendet, berichtet Pohl. So seien die Hygiene-Standards in den Ställen meist deutlich verbessert worden. Dem Futter würden mehr Mineralstoffe und spezifische Fettsäuren beigemischt, um die Tiere vitaler zu halten. Die Tiere würden vielfach vorbeugenden Impfaktionen unterzogen. Nicht zuletzt nähmen einige Landwirte die Dienste von Tier-Heilpraktikern in Anspruch, um wirkungsvolle alternative Behandlungmethoden auszunutzen.

Vollständiger Verzicht nicht möglich

„Das sind alles Dinge, an denen wir Landwirte hier täglich feilen“, betont Pohl. Ganz und gar auf Antibiotika in der Tierhaltung zu verzichten, wird nach seiner Einschätzung allerdings nicht möglich sein: „Das ist wie beim Menschen, in manchen Fällen ist diese Medizin einfach unverzichtbar.“

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Das sieht auch der Schaumburger Kreislandwirt Dieter Wilharm-Lohmann so: „Wenn ich ehrlich bin, kann ich mir eine weitere Reduzierung nicht vorstellen, da ist eine Grenze erreicht.“ Schließlich gehe es in vielen Fällen darrum, mit Antibiotika das Leben von Tieren zu verlängern, die sonst frühzeitig getötet werden müssten.

Wilharm-Lohmann räumt ein, dass ihn die Zahlen, die den starken Rückgang belegen, überrascht haben: „In diesem Umfang hätte ich das aus meiner Beobachtung heraus nicht für möglich gehalten.“ Offenbar seien die vielfachen Bemühungen in Sachen Hygiene, Tierfutter und alternativer Veterinärmedizin wirkungsvoll. „Es wird nicht mehr so sorglos mit Antibiotika umgegangen wie früher.“

SN

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