Das Erfolgsrezept von ROLEC
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Die ROLEC-Geschäftsführung: Friedhelm Rose (von links) mit seinen Kindern Betty und Matthias.
© Quelle: pr.
Von DietricH Lange RINTELN. Weltweit sind die Produkte gefragt, aber nicht als Massenware, sondern zunehmend auf spezielle Kundenwünsche abgestimmt. Ein kleiner Global Player, der seinen Umsatz 2017 um 7,2 Prozent auf 17,7 Millionen Euro steigern konnte.
„Mit Erfindungsreichtum und hoher Kompetenz entwickeln wir Gehäuse, Tragsysteme und Kommandogehäuse für die Industrie“, heißt es auf der Homepage zur Unternehmensphilosophie. „Eine unserer besonderen Stärken ist die einbaufertige Bearbeitung. Mittels unseres hochmodernen Maschinenparks modifizieren wir die Gehäuse nach Kundenwunsch fertig für den Einbau..“
ROLECs Ziel: Innovationsführer in den selbst ausgewählten Märkten sein. Die Lösungen werden zusammen mit Kunden und Lieferanten entwickelt. Gute Lieferanten können strategische Partner werden, was wie 2017 zu einem neuen kleinen Zweigwerk in Portugal führen kann. „Die gute Zusammenarbeit dort ist für uns wertvoller als eventuelle Kostenvorteile in Osteuropa“, erklärt Geschäftsführer Matthias Rose. Den „wertvollste Erfolgsfaktor“ sehe er in den aktuell rund 130 Mitarbeitern. Wertschätzung und ein gutes Betriebsklima verhinderten unerwünschte Fluktuation – schließlich werden Facharbeiter zunehmend knapp.
Der TÜV und andere Institute prüfen regelmäßig
Ein Blick in den Showroom zeigt: Gehäuse aus Kunststoff, Aluminium und Edelstahl mit Verschraubung von außen gibt es noch, aber das war gestern. „Wir brachten 2010 als erste runde Gehäuse heraus, in verschiedenen Farn und mit abgedeckten Schrauben“, sagt Matthias Rose. „Wir haben 100 Prozent wasserdichte Lösungen entwickelt, trotzen allen Witterungseinflüssen im Außenbereich.“ Der TÜV und andere Institute prüften das in Härte- und Dauertests geprüft.
Relativ neu sind Tragsysteme mit Panels, in die der Kunde seine Technik einbaut. Auf der Frontseite ist Platz für die Bedienelemente, zum Beispiel eine Touchscreen-Bedienung aus Folie oder Glas. Der Einbau ist nach Anlieferung auch bei Rolec möglich. In der hauseigenen Siebdruckanlage kommt schließlich das Logo des Kunden drauf.
Erst 2010 hatte ROLEC eine erhebliche Betriebserweiterung vorgenommen. „Damit war hier alles ausgereizt“, erklärt Rose. „Wir konnten später aber gleich gegenüber ein Teilgelände eines früheren Küchenausstatters erwerben.“ Auf diesen 3200 Quadratmetern seien 2200 Quadratmeter Hallenfläche möglich. „In einem ersten Schritt haben wir 2017 eine Halle mit 1500 Quadratmeter Fläche errichtet, davon 200 für den Siebdruck, den wir früher fremdvergeben hatten“, erklärt Rose. „Die übrige Fläche ist für weitere Montagearbeiten inzwischen auch belegt. Wir hätten aber immer noch Erweiterungsmöglichkeiten.“ Geplant sei derzeit aber nichts.
Wachstumspläne als Bekenntnis zur Weserstadt
Durch den Umzug der Montagearbeiten ist in den älteren Hallen wieder Platz frei geworden für neue Maschinen. Rose freut sich über die gute Auslastung: „Wir kämpfen schon jetzt wieder darum, alle Aufträge zeitgerecht erfüllen zu können.“
„Wir wollen weiter wachsen, unser Standort ist gut“, gibt Rose ein Bekenntnis zu Rinteln ab. „Und wir wollen ein Familienbetrieb bleiben.“ Derzeit halten Vater Friedhelm, Schwester Betty und Rose selbst die Anteile. Übernahmeangebote gebe es immer wieder. „Aber wir sind uns einig, diese abzulehnen.“
Das ist auch gut für die Zusammenarbeit mit Firmen aus der Region – zu nennen wären da zum Beispiel die Stadtwerke Rinteln für Gas und Wasser, Remondis für Abfallbeseitigung und Recycling und Interseroh für Entsorgungsmanagement. Zur Stromversorgung gibt es ein eigenes Blockheizkraftwerk. „Wir bevorzugen Lieferpartner aus der Region, und da gibt es im Umkreis von 40 Kilometern einige“, verrät Rose.
Seit 1987 in Rinteln
2016 hat das Unternehmen das Multipanel auf den Markt gebracht. „2017 haben wir dafür Zubehör wie Tastaturablage und Mausablage entwickelt“, sagt Rose. „In diesem Jahr arbeiten wir an einer neuen Produktgruppe für Panel-PCs.“ Außerdem stehe die Veröffentlichung des runden Gehäuses AluDisc aus Kunststoff an – nach den bisherigen Lösungen aus Aluminium.
ROLEC, 1986 von Friedhelm Rose und seinem Sohn Matthias gegründet, siedelte sich 1987 in Rinteln an. Bei Design, Auswahl und Robustheit sieht es sich ganz vorn im Markt. Das ist zum Beispiel in Hochseehäfen, auf Bohrinseln und andere Offshore-Anlagen gefragt, wo Nässe, Salz und Chloride den Edelstahlgehäusen zusetzen. Sie trotzen nicht nur diesen Widrigkeiten, sondern schützen die Einbautechnik auch vor Temperaturen von minus 40 bis plus 80 Grad. dil