Erdbeeren: Immer weniger Selbstpflücker
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Mit einem Erdbeerfeld bei Hameln fing in den Neunzigern alles an. Heute baut der Obsthof Wedeking rund zehn Hektar Erdbeeren, wie hier in sogenannten Tunneln an.
© Quelle: kil
LÜDERSFELD. "Alle lieben Erdbeeren", sagt Maria Wedeking vom Obsthof. Darum ist der Verkauf der roten Beeren auch ein wichtiges Standbein für den Obsthof. Ungefähr doppelt so viele Erdbeeren wie Blaubeeren baut der Familienbetrieb an.
Kaufverhalten hat sich geändert
Das Verhalten der Verbraucher habe sich in den vergangenen zehn Jahren stark verändert, schildert Wedeking. „Das Selbstpflücken ist enorm zurückgegangen.“ Auch an den Straßenständen hielten längst nicht mehr so viele Kunden an wie früher.
Statt 20 Buden – wie vor zeh Jahren noch – betreibt der Obsthof nur noch acht Straßenstände, um die roten Beeren unter das Volk zu bringen. Zudem vertreibt der Obsthof seine Erdbeeren über Wochenmärkte, den eigenen Hofladen und Supermärkte.
Weniger Zeit für den Haushalt
Wedeking führt das geänderte Kaufverhalten auch darauf zurück, dass für den gesamten Haushalt heute nicht mehr so viel Zeit bleibe. „Auch viele Frauen sind heute berufstätig und haben weniger Zeit“, sagt die Lüdersfelderin. Viele würden ihre Einkäufe daher komplett im Supermarkt erledigen, wo es mittlerweile auch gute regionale Angebote gebe.
Wenn doch jemand zum Pflücken kommt, dann eher „wegen des Erlebnisses oder zum Naschen“, aber nicht mehr, um auf Vorrat zu pflücken. Einfrieren oder Marmelade kochen – „das machen heute nur noch wenige.“
An die Spargelzeit angepasst
Der Erntezeitraum der Erdbeeren dauert bis August. Früher habe die Saison erst am 10. Juni begonnen, sagt Wedeking. Da heute aber Erdbeeren und Spargel einfach zusammengehörten, hätten die Bauern die Erntezeit künstlich verfrüht. Mit Stroh könne man wiederum dafür sorgen, dass bis August noch Erdbeeren nachwachsen. kil
SN