„Wir benoten nicht“
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/BHM53KZ6VCVY6S4HIXRD4DZWTM.jpg)
Jasmina Cortese und Hilke Wollenhaupt sind Ansprechpartnerinnen bei allen Sorgen und Nöten der Lindhorster Oberschüler.
© Quelle: bab
LINDHORST. Cortese ist eine von den 500 Kräften, die das Land Niedersachsen 2017 für unterschiedliche Schulen eingestellt hat. Nach einem Jahr hat sie ihre Schützlinge, deren Eltern und das Lehrerkollegium bereits gut kennengelernt.
Hilfe hat die 24-jährige Neustädterin an zwei Tagen in der Woche von der 23-jährigen Hilke Wollenhaupt aus Porta Westfalica, die über die Landeskirche Schaumburg-Lippe als Erzieherin und Gemeindepädagogin in der Oberschule arbeitet und ebenfalls an der Oberschule Am Schlosspark in Stadthagen tätig ist. Sie unterstützt vor allem die Schüler, die in der Sprachlernklasse in Lindhorst unterrichtet werden und die nachmittäglichen Arbeitsgruppen.
Offiziell heiße ihr Berufsfeld inzwischen nicht mehr Schulsozialarbeit, sondern „Sozialarbeit in schulischer Verantwortung“, erklärt Cortese. Doch an den Inhalten ändert das nichts. „Unsere tägliche Arbeit ist es ganz klar, sehr viele Gespräche mit Schülern zu unterschiedlichen Sorgen und Nöten zu führen.“ Und dies geschehe sowohl im geschützten Rahmen ihres Raumes als auch ganz informell auf dem Pausenhof. „Der Kontakt auf dem Schulhof ist ganz wichtig“, meint Cortese, die in den Pausen Beschäftigung mithilfe unterschiedlicher Bewegungsspiele anbietet und dabei mit etlichen Schülern in Kontakt kommt.
Vertrauen aufbauen
„Wir können dann auf dem Schulhof schon mal reden. Es baut sich Vertrauen auf, weil wir eine ganz andere Rolle haben. Wir benoten nicht“, sagen Cortese und Wollenhaupt. Das helfe, den Schülern auf Augenhöhe zu begegnen. „Und die Schüler merken, dass wir gerne Zeit mit ihnen verbringen“, meint Wollenhaupt, die es schätzt, dass in der Pause auch jahrgangsübergreifend gearbeitet werden kann.
Vor allem sind es die Klassen fünf bis acht, mit denen Projekte, Präventionskonzepte und Sozialtrainings umgesetzt werden. Doch folge ab Klasse acht bereits die Berufsorientierung, für die Birgit Fenske vom Bildungsbüro des Landkreises vorwiegend verantwortlich ist. Dennoch freuen sich Cortese und Wollenhaupt darauf, mit den unteren Jahrgängen nun mitzuwachsen bis zum Ende der Schulzeit und die Mädchen und Jungen auf ihrem Weg kontinuierlich zu begleiten.
"Ich sehe mich so, dass ich den Schülern Wege und Möglichkeiten zur Persönlichkeitsbildung aufzeige", sagt Cortese. Wollenhaupt freut sich, wenn sie dann sogar in Lindhorster Betrieben ehemalige Schüler aus der Sprachlernklasse antrifft, die dort einen Ausbildungsplatz gefunden haben. bab
SN