Mein Wunsch ist ein Kippen-Pfand
Mit dem Bücken ist es ja so eine Sache, wegen des Rückens. Außerdem ist es auch noch diese unterwürfige Bewegung. Dann womöglich noch zum Zweck, den Dreck anderer wegzumachen.
Da denken sich die meisten doch: Das tue ich mir nicht an, habe ich nicht nötig. Ich bin auch gar nicht dafür zuständig. Die Wertschätzung einer Tätigkeit hängt in unserer Gesellschaft doch zunehmend von der Bezahlung ab.
Zur Erklärung: Ich fühle mich bei zwei Grundstücken an Kreisstraßen mit zusammen 100 Metern Gehweg für die Sauberhaltung verantwortlich. Ein Bushaltestellenbereich ist auch dabei und der Papierkorb auf der anderen Straßenseite. Da ist es doch am einfachsten, all das, was man nicht mehr haben möchte, einfach fallen zu lassen oder im Vorgarten zu entsorgen. Täglich hebe ich unter anderem schon seit Jahrzehnten mindestens drei Kippen auf.
Dabei habe ich schon oft gedacht: Wenn man für jede Kippe nur einen Cent bekommen würde, wäre der Frust bedeutend geringer. Die Mitbürger, die nach Pfandflaschen in Abfallbehältern Ausschau halten, fänden so eine Ein-Cent-Regelung bestimmt auch gut. Vor der Sparkasse in Stadthagen am Marktplatz liegt das Kippengeld förmlich auf der Straße. Finanzieren könnte man so eine Maßnahme zur Sauberhaltung auf kommunaler Ebene beispielsweise durch die Einnahmen aus der Vergnügungssteuer. Die Bereitschaft der Raucher, ihre Kippen in einem Sammelbehälter zu entsorgen, wenn sie damit Geld für soziale Projekte spenden würden, wäre sicherlich ebenfalls sehr groß. Und wenn dann noch einmal jährlich in der Zeitung stünde, wie viel Geld dadurch zusammenkommt, liefe das schon.
Doris Bargheer
Stadthagen