17 Väter legen Hand in Berlinschule an
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Ziehen bei der Berlinschule an einem Strang: Thomas Schönbeck, Thomas Truschelt, Martin Faulhaber, Martin Lotz, Rektor Torsten Rolke, Andreas Knüttel, Konrad Riechers und Schulelternratsvorsitzender Eckart Hermann.
© Quelle: rwe
Bad Nenndorf (rwe). Fast 50 000 Euro dürfte der Einsatz der Eltern der Samtgemeinde gespart haben, schätzt IT-Berater Hermann. Angestoßen hatte das Projekt eine nahezu vorsintflutliche Ausstattung der Grundschule. Die Rechner der Verwaltung waren nicht vernetzt und verfügten über eine wackelige Verbindung ins Internet. Es folgte der erste Einsatz. Nach gut 132 Stunden stand im Herbst 2008 eine stabile W-LAN-Brücke, hatten Hermann & Co. die Rechner der Schulleitung auf Vordermann gebracht.
Die „Planungsgruppe Netzwerk“ machte sich an den nächsten Schritt, erarbeitete ein Konzept, das sie dem Nenndorfer Schulausschuss vorstellten. Der Deal: Die Eltern knien sich rein, vernetzen die Schule und leisten so einen Teil der Vorarbeiten für die ohnehin geforderte Brandmeldeanlage, die Politik investiert das dafür gesparte Geld in den Sonnenschutz.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten klappte die Zusammenarbeit mit der Bauverwaltung. Die Väter trafen sich zu drei Wochenendeinsätzen, Rektor Torsten Rolke sorgte für die Verpflegung. Die Brandschutzfirma musste sich später lediglich um die Deckendurchbrüche und rauchdichten Verschlüsse kümmern.
Das Ergebnis: Außer den 15 modernisierten Arbeitsplätzen im Computerraum stehen acht Laptops für die Arbeit in den Klassenzimmern zur Verfügung. Dort können die Schüler über zwei Router ins Netz. Die Eltern installierten eine zentrale Speichereinheit und besorgten mehr als 1500 Meter teures Netzwerkkabel sowie die entsprechenden Anschlussdosen. Hinzu kommen laut Hermann „günstig gerechnete“ 37 000 Euro Arbeitsleistung und die akquirierten 11 273 Euro aus dem Medienpaket, von denen die Samtgemeinde nur ein Zehntel tragen muss.
Was die aktuellen Anforderungen angeht, sind die Väter „sogar übers Ziel hinaus geschossen“, sagt Informatiker Andreas Knüttel. Die Schule ist für die digitale Zukunft gerüstet, in den Kanälen sei auch noch Luft für zusätzliche Kabel.
Jetzt fehlt den Vätern nur noch der Part der Samtgemeinde: der Sonnenschutz. Wie stark sich die Räume bei schönem Wetter aufheizen, haben die Väter bei ihren Einsätzen zu spüren bekommen. Die Wärmedämmung habe diesen Zustand noch verschärft, sagt Elektromeister Martin Faulhaber. Die Eltern hoffen nun, dass die Verwaltung den Winter für die Planung und Ausschreibung nutzt und die Schule im nächsten Sommer die Jalousien vor den Fenstern hat.
SN