Haste / Mittellandkanal

Ferien enden mit Hubschraubereinsatz

Am späten Dienstagnachmittag gegen 17.30 Uhr – am Ende eines heißen Sommertages – „enterten“ die vier Jugendlichen die Brücke, um von dort via Sprung Abkühlung im Kanalwasser zu suchen. Der Lokführer eines vorbeifahrenden Zuges benachrichtigte umgehend die Bundespolizei in Hannover, die für den Schutz der Bahnanlagen zuständig ist, über die ungebetenen Gäste.

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Umgehend wurden eine Helikopterbesatzung und ein Streifenwagen nach Haste beordert. „Der Hubschrauber war ohnehin gerade in der Gegend, sodass keine Extrakosten angefallen sind“, betont Detlef Lenger, Pressesprecher der Bundespolizeiinspektion Hannover. „Vor den Beamten zeigten sie Reue, sie seien sich der Gefahren nicht bewusst gewesen“, schildert Lenger die Reaktion der Badewilligen. Die Ordnungshüter hätten gesehen, dass es sich bei den Teenagern weder um potenzielle Selbstmordkandidaten, noch um Jugendliche gehandelt habe, die randalieren wollten. „Allerdings ist das Betreten von Eisenbahnbrücken enorm gefährlich. Man kann in den Sog eines Zuges geraten oder von herabfallender Ladung getroffen werden“, warnt Lenger.

Im Übrigen handele es sich dabei um eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer Buße von 25 Euro geahndet werde. „Die Beamten haben es aber in diesem Fall bei einer Belehrung belassen, weil die Jungs einsichtig waren. Einmal ist keinmal.“ Einer der Jugendlichen habe sogar noch angemerkt, dass sich in einem auf der Strecke zwangspausierenden Züge möglicherweise sein von der Arbeit nach Hause heimkehrender Vater befinde. „Wir haben die Personalien aufgenommen und werden noch mal mit den Eltern sprechen“, sagt Lenger, der auch Präventionsbeauftragter seiner Behörde ist. In seiner bisher vierjährigen Zeit als Pressesprecher habe er eine solche „Badegeschichte“ noch nicht erlebt. „Aber wir werden in den nächsten Wochen sicher das eine oder andere Mal in der Gegend die Brücken kontrollieren“, kündigte er an.

Ob sich die Bahn zivilrechtliche Maßnahmen vorbehalte, um Regress geltend zu machen, wisse er nicht. "Normalerweise tut sie das bei einer solchen halbstündigen Verspätung aber nicht." ni, ots

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Schwimmer nicht ungewöhnlichDer Mittellandkanal ist ein beliebtes Ziel für Erholungssuchende aus Nah und Fern. Auch der beherzte Sprung von einer der Brücken scheint alles andere als ungewöhnlich zu sein, glaubt man den Aussagen von Passanten. Das Wasser sei in diesem Bereich vier Meter tief. Nur die Eisenbahnbrücke gilt als tabu. „Viel zu gefährlich, wenn die Züge da vorbei rasen“, sagt ein junger Haster. Roland Sigwart aus Lauenau ist begeistert von der Wasserqualität und schwimmt zum anderen Ufer. „Auf keinen Fall reinspringen“, warnt das erfahrene DLRG-Mitglied. „Besser an den Leitern langsam reingehen, besonders, wenn der Körper aufgehitzt ist.“ Vorsicht sei zudem geboten, wenn die großen Dampfer passieren. „Ich gehe dann raus aus dem Wasser“, betont Sigwart. Das Gewässer eigne sich nur für gute Schwimmer. Insbesondere in der Nähe der Brückenpfeiler sei der Sog groß. Auch zwei Jungs aus Rodenberg wollten ihren letzten Ferientag für ein erfrischendes Bad im Kanal nutzen. Die Ereignisse des Vortages lassen sie jedoch zögern. „Alleine gehe ich hier nicht ins Wasser“, meint der eine und bleibt auf der Bank sitzen. tes

SN

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