Frühes Saison-Aus
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Der Tassenbrunnen auf der Promenade hat eine unaufgeregte Saison hinter sich.
© Quelle: gus
BAD NENNDORF. Der Mangel an Niederschlag, der seit dem Frühjahr herrschte, hat dazu geführt, dass die Bäume früher als sonst ungewöhnlich viel Laub und Blüten abwarfen. Dies erläuterte Bauamtsmitarbeiterin Mandy Keppel auf Anfrage dieser Zeitung. Die abgeworfenen Pflanzenteile stellen ein Problem dar, weil sie die Wasserspiele verstopfen. Als das Stadtpersonal dies erkannte, wurde entschieden, die Anlagen aufs Trockene zu legen – obwohl die Temperaturen noch ein Stück davon entfernt sind, dass Frost drohen könnte.
Wartungsaufwand zu hoch
"Das hätte sonst zu viel Wartungsaufwand bedeutet, da wären wir nicht mehr hinterhergekommen", betont Keppel. So wurden auch ähnliche Szenarien wie einst beim Wasserspiel Großer Abwasch vermieden, als es dort wegen verstopfter Abflüsse zu Überflutungen des umliegenden Bereichs kam. Im Umkehrschluss fiel die Wasserspiel-Saison gemessen am Rekord-Sommer jedoch einigermaßen kurz aus und dauerte nur von Mai bis Ende September.
Generell sind die "Kinderkrankheiten" des auch Tassenbrunnen genannten Kunstwerks mittlerweile Geschichte. Keppel zufolge hat sich der Betrieb normalisiert, Probleme habe es in diesem Jahr keine gegeben. Indes hat sich das Gebilde mittlerweile auch als beliebtes Fotomotiv etabliert – häufig sind speziell an warmen Tagen Passanten zu beobachten, die sich mit den aufgestapelten Riesen-Tassen im Hintergrund fotografieren lassen.
Detmolder Firma pflegt Sprudel-Anlagen
Unproblematisch verlief die Saison auch in Bezug auf die übrigen Wasserspiele, wo es in vergangenen Jahren auch hier und da mal gehakt hat. Beispielsweise weil zu wenig Chlor gegen Algen eingesetzt worden oder Wasser im Untergrund versickert war. Offenbar wirkt sich der Wartungsvertrag mit dem auf Wasserspiele spezialisierten Unternehmen Artesia aus. Für 12.000 Euro pro Jahr kümmert sich die Detmolder Firma um sämtliche Sprudel-Anlagen in der Kurstadt.
Die hohen Temperaturen des zurückliegenden Sommers haben Keppel zufolge aber nicht zu einem erhöhten Einsatz von Chemikalien geführt. „Das hat keinen extremen Mehraufwand gegeben“, sagt sie. Somit reichte die üblicherweise verwendete Menge der Mittel aus, um die Keim- und Algenbildung unter Kontrolle zu halten. Grundsätzlich befinden sich laut Keppel in allen öffentlichen Wasserspielen Chemikalien, auch wenn nicht an allen Stellen darauf hingewiesen wird, dass dort kein Trinkwasser sprudelt.
Kein Trinkwasser
Hinweisschilder fehlen Zwar gilt das Trinken des Wassers aus den Sprudel-Anlagen der Kurstadt in allen Fällen als gesundheitsschädlich. Doch auf diesen Umstand weisen lediglich an denjenigen Stellen Hinweistafeln hin, wo mit längerem Aufenthalt von Passanten zu rechnen ist oder wo sich Becken befinden. Dies schließt die Wasserspiele in der Fußgängerzone, den Tassenbrunnen und die Anlagen im Sonnengarten des Kurparks sowie das Fontänenfeld und die zwei Sprudelsteine an der Promenade mit ein. Bei den sieben Sprudelsteinen an der Kurhausstraße verzichtet die Stadt auf die Warntafeln. Diese Anlagen befinden sich in etwa in Kniehöhe und an einer abschüssigen Straße, weshalb kaum zu erwarten ist, dass sich dort jemand längere Zeit aufhält und in Versuchung gerät, das Wasser zu trinken. Ab und zu sind dort allerdings Passanten zu beobachten, die ihre Hunde trinken lassen. gus
SN