Mitgliederschwund der Kirche gebremst
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Zwar hat die Gemeinde an Mitgliedern eingebüßt, der Rückgang insgesamt konnte aber etwas abgebremst werden.
© Quelle: dpa
Bad Nenndorf. Gehörten der Gemeinde Ende 2015 noch 5570 Gläubige an, waren es Ende 2016 noch 5457 und Ende 2017 noch 5399.
Immerhin: Der Rückgang fiel von 2016 zu 2017 mit 58 verlorenen Schäfchen erheblich geringer aus als im Zwölf-Monats-Zeitraum davor, als die Mitgliederzahl um 113 schrumpfte. Diese Bremswirkung ist am ehesten auf eine niedrigere Zahl an Todesfällen und Wegzügen zurückzuführen.
Denn bei den Austritten lag 2017 mit 60 sogar über dem Vorjahr, als 54 Christen St. Godehardi den Rücken kehrten. Die Zahl der Eintritte lag in 2017 mit zehn ebenfalls nicht weit über dem Vorjahr (sieben), sodass das Saldo aus Ein- und Austritten mit 50 sogar über jenem des Jahres 2016 (Saldo 47) liegt.
Gemeinde profitiert nicht vom Wachstum der Stadt
Die zuletzt konstant recht niedrige Zahl an Kircheneintritten – im Jahr 2015 verbuchte die evangelische Kirchengemeinde derer acht bei 52 Austritten – lässt auch darauf schließen, dass St. Godehardi nicht vom generellen Wachstum der Kurstadt profitiert. Erst vor wenigen Wochen hatte die Stadtverwaltung mitgeteilt, dass Bad Nenndorf von Ende 2016 bis Ende 2017 um fast 300 Einwohner zugelegt hat. Ein Grund sind die in den vergangenen Jahren erschlossenen Neubaugebiete.
St. Godehardi hat abgesehen von der abgemilderten Schrumpfung aber noch zwei weitere positive Werte zu vermelden. So stieg die Zahl der Taufen gegenüber 2016 im vergangenen Jahr leicht von 38 auf 40 an.
Mehr Konfirmanden, weniger Trauungen
Darüber hinaus kamen mit 48 drei Konfirmanden mehr zum Unterricht als in 2016. Letztgenannter Anstieg wird aber beim Blick auf die Konfirmandenzahl aus 2015 auch gleich wieder relativiert, als sage und schreibe 70 registriert worden waren.
Bei den Trauungen ist seit 2015 ebenfalls ein Rückgang zu verzeichnen – von zwölf über zehn auf sieben kirchliche Eheschließungen. Die Zahl der Trauerfeiern reduzierte sich in den vergangenen zwei Jahren um zehn auf zuletzt 87.
Pastor Achim Schultz-Waßmuth bewertet die Entwicklung als verhältnismäßig erfreulich. Mit einer Steigerung der Mitgliederzahlen sei schwerlich zu rechnen, weil neu zugezogene Bürger in ihrer alten Kirchengemeinde wohl „kalt austreten“, indem sie ihren Weggang dem Einwohnermeldeamt kund tun. Die wenigsten lassen sich dann am neuen Wohnort bei der Kirche registrieren.
Dennoch stehe St. Godehardi verglichen mit den übrigen Gemeinden der Landeskirche Hannover glänzend da, so der Pastor. Dies wolle er aber nicht als Wertung gegenüber den anderen Orten verstanden wissen.
Von Guido Scholl
SN