Moorvollbäder erleben Renaissance
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Im Moorbadehaus gibt es nicht nur Moorvollbäder: Kosmetikbehandlungen runden das Wohlfühlprogramm ab.
© Quelle: kcg
Bad Nenndorf. Die Auslastung des 2011 für rund eine Million Euro modernisierten ehemaligen Schlammbadehauses entwickle sich positiv, die Öffnungszeiten wurden inzwischen der steigenden Nachfrage angepasst.
Zunächst war die Wellness-Etage lediglich an drei Vormittagen und zwei Nachmittagen geöffnet. Mittlerweile werden die Behandlungen vom Moorvollbad bis zur Pediküre montags, mittwochs und freitags von 8 bis 14 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 10 bis 18 Uhr angeboten. Den Schritt, das Moorbadehaus auch an den Wochenenden zu öffnen, habe das Staatsbad bisher „noch nicht gewagt“. Die Überlegung, am Sonnabend und Sonntag vor allem Berufstätige und Übernachtungsgäste in der Kurstadt anzusprechen, sei aber gleichwohl da, erklärt Ammann. Allerdings sei an diesen Tagen auch die Landgrafentherme geöffnet, in der das Wellness-Angebot des Staatsbades am Wochenende abgedeckt werde.
Vor allem die Moorvollbäder sind Ammann zufolge Alleinstellungsmerkmal für die Wellness-Etage. „Das gibt es in der Region sonst nirgends“, betont der Staatsbad-Chef. Er beziffert die Abgaben im „guten dreistelligen Bereich“ pro Monat. Moorpackungen würden etwa 80- bis 150-mal im Monat gebucht. Zum Vergleich: 1981 habe das Staatsbad noch 56000 Moorbäder und 82000 Packungen im Jahr abgegeben. „An diese Zahlen werden wir nicht mehr herankommen“, sagte Ammann.
Allerdings erlebe die Behandlung mit Moor eine kleine Renaissance. „Vor allem ältere Menschen kennen die lindernde Wirkung des Naturproduktes noch von früher und haben das Moor neu für sich entdeckt“, berichtet Niemann. Bei Jüngeren lägen die Packungen hoch im Kurs.
Um weitere Kunden auf das Angebot im Moorbadehaus aufmerksam zu machen, setzt das Staatsbad in Sachen Marketing auf den mehrseitigen Flyer und die Homepage, die, regelmäßig aktualisiert, über neue Aktionen informieren. Im Online-Shop können Wellness-Anwendungen per Mausklick gebucht werden. Rabattaktionen und Spezialangebote zu besonderen Anlässen sind ebenfalls geplant. Beispiel ist das Wellnesspaket zum Valentinstag für Paare in der Doppelbadewanne. Frauen können wie Kleopatra in Milch und Honig baden, für Männer gibt es ein Bad in Badebier. Angedacht sind auch Wellnesspartys für kleine Gruppen.
Ammann lobte die Zusammenarbeit mit der Kur- und Tourismusgesellschaft als Mittler zwischen Staatsbad und Beherbergern. Durch Broschüren und Flyer in Hotels und Pensionen können sich Gäste über die Wohlfühlbehandlungen informieren. Sollte es entsprechende Anfragen von Hoteliers geben, seien auch individuell zugeschnittene Pauschalangebote möglich.
„Wir sind auf einem guten Weg“, bilanziert Ammann. Die bisherigen Bemühungen seien noch ausbaufähig. „Das alles ist kein Status quo, sondern ein kontinuierlicher Prozess, der sich noch steigern lässt.“
SN