Gottesdienst erinnert an Seefahrerschicksal
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Im Sonnenlicht strahlen die Fahnen der Seemannsvereine, deren Abordnungen zum Gottesdienst kamen, links die Fahne des Niedernwöhrener Vereins.
© Quelle: sk
MEERBECK. . Was heute ein Erinnerungsgottesdienst an die Seefahrertradition ist, war vor 100 Jahren ein Abschiedsgottesdienst.
Jedes Jahr im Mai machten sich in Meerbeck, Niedernwöhren und Orten wie Ilse, Rosenhagen oder Wasserstraße junge Männer auf, oft erst 14 oder 15 Jahre alt, um an der Nordsee als Heringsfänger anzuheuern. „Es war kein Übermut, sondern wirtschaftliche Not“, erklärte Wilfried Block, Vorsitzender des Seemannsvereins Niedernwöhren.
Im jährlichen Wechsel mit dem Seemannsverein Windheim laden die Niedernwöhrener zum Seemannsgottesdienst ein. In Meerbeck gestaltete der Shanty-Chor Lahde den Gottesdienst musikalisch mit seinen Liedern.
Die Heimkehr der früheren Heringsfänger von ihren Fahrten war nicht gewiss. Die See als gefährlichen Ort thematisierte auch Pastor Cord Wilkening in seiner Predigt.
Im Dunkeln und in stürmischer See hatten Jesu Jünger Angst in ihrem Boot, erzählte Wilkening eine Geschichte aus dem Neuen Testament. Ihnen kam Jesus auf dem Wasser wandelnd entgegen, – und der Jünger Petrus kann ebenfalls auf dem Wasser gehen, solange er seinen Blick auf Jesus gerichtet hält. Darauf komme es an, so Wilkening, in Lebensstürmen oder schlimmen Flauten den Blick, das Vertrauen auf Gott nicht zu verlieren. sk