Ein Seemannsverein in Niedernwöhren? Wie kommt das zustande, hat sich der heutige Vorsitzende Karl-Wilhelm Zelle gefragt, als er noch neu in der Gemeinde war.
Niedernwöhren. Der ehemalige Hildesheimer hat sich das zunächst mit der Nähe zum Mittellandkanal erklärt, wurde in seiner neuen Heimat aber schnell darüber aufgeklärt, dass sich etliche Männer aus dem Binnenland, 200 Kilometer vom Meer entfernt, ab Mitte des 19. Jahrhunderts als Heringsfänger verdingt haben.
Das letzte Netz haben die Männer auf den traditionellen Loggern Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre ausgeworfen, doch der Verein hat bis heute Bestand und zählt nach 120 Jahren 125 Mitglieder. Auch Zeitzeugen, die selbst noch in der Fischerei tätig waren, sind darunter. So wie Heinrich Klein, der heute Leiter der Ausstellung im Refugium des Seemannsvereins in der Alten Schule in Niedernwöhren ist und viele spannende und interessante Geschichten vom Leben an Bord erzählen kann.