Gesundheitsförderung

Frauen leben länger

„Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf macht Frauen mehr zu schaffen als Männern.“ Gabriele Klärs, Diplom-Sozialarbeiterin.

„Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf macht Frauen mehr zu schaffen als Männern.“ Gabriele Klärs, Diplom-Sozialarbeiterin.

Obernkirchen. An dem Unternehmens-Netzwerktreffen in der Lounge der BKK24 (Obernkirchen) nahmen rund zwei Dutzend interessierte Besucherinnen teil.

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In Deutschland liegt die mittlere Gesamtlebenserwartung von Frauen (83,5 Jahre) über der von Männern (78,6 Jahre). Allerdings können Frauen im Schnitt nur 67,5 Jahre bei guter Gesundheit genießen (Männer: 65,3 Jahre), während die restlichen 16 Jahre von schlechter Gesundheit geprägt sind (Männer: 13,3 Jahre). Bedeutet: „Frauen leben länger – aber sie haben nichts davon“. Das berichtete Gabriele Klärs von der Landeskoordinierungsstelle Frauen und Sucht des Landes Nordrhein-Westfalen.

Einkommen hat Einfluss auf Lebenserwartung

Einfluss auf die Lebenserwartung haben – so die Diplom-Sozialarbeiterin, die auch Master of Sciences Public Health (Gesundheitswissenschaften) ist – der Lebensstil sowie die persönlichen und beruflichen Belastungen, denen die Menschen ausgesetzt sind; ebenso die – im Vergleich zu Männern – statistisch schlechtere Einkommenssituation von Frauen. Letztere mache sich dergestalt bemerkbar, dass Frauen, deren Einkommen weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Einkommens beträgt, eine mittlere Lebenserwartung von 76,9 Jahren haben, während Frauen, deren Einkommen 150 Prozent und mehr des durchschnittlichen Einkommens beträgt, eine mittlere Lebenserwartung von 85,3 Jahren haben (Männer: 70,1 Jahre zu 80,9 Jahre).

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Weiter informierte Klärs, dass Frauen häufiger von chronischen Erkrankungen und Beeinträchtigungen im psychosomatischen und psychischen Bereich betroffen sind als Männer. Einer Studie des Robert-Koch-Instituts aus 2014 nach werde in Deutschland etwa bei 15,4 Prozent aller Frauen im Alter zwischen 18 und 79 Jahren eine Depression diagnostiziert, wohingegen dies nur bei 7,8 Prozent der Männer der Fall sei.

186 Prozent mehr Tod durch Lungenkrebs bei Frauen

Zudem würden Frauen häufiger als Männer an rheumatischen Erkrankungen wie Arthrose, rheumatoider Arthritis und Osteoporose leiden. Und: „Die Lungenkrebssterblichkeit bei Frauen ist von 1981 bis 2011 um 186 Prozent gestiegen“ – bei Männern betrage der Anstieg hier indes nur elf Prozent, so die Referentin. Als einen die Gesundheit belastenden Faktor nannte sie nicht zuletzt auch das Problem der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, das Frauen mehr zu schaffen mache als Männern.

Als übergreifenden Lösungsansatz plädierte Klärs für folgende „Doppelstrategie“: „Identifikation des männer- und frauenspezifischen Versorgungsbedarfs und Entwicklung spezifischer Angebote (unter Berücksichtigung der Lebenslagen)“ und „systematische Berücksichtigung der Geschlechterperspektive bei allen Vorhaben und Projekten“.

Einen Impulsvortrag über „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ hielt Maria Bialas, Gesundheitsmanagerin der Niedersächsisches Staatsbad Pyrmont Betriebsgesellschaft. Dabei informierte sie, dass das Staatsbad diesbezüglich mehr als 50 Unternehmen betreue. Als Themenfelder des Betrieblichen Gesundheitsmanagements nannte sie unter anderem diese Punkte: Arbeitsschutz- und Arbeitssicherheit, betriebliche Gesundheitsförderung, medizinische Leistungen zur Prävention, Ernährung, Bewegung und psychische Gesundheit (Umgang mit Stress, Angebote zur Entspannung).

Grußworte bei der Veranstaltung sprachen Thomas Kexel (Weserbergland AG), Larissa Konieczny (Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft) und Jörg Nielaczny (Geschäftsbereichsleiter „Länger besser leben“ bei der BKK24).

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Von Michael Werk

SN

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