Konzept für die Zukunft gesucht
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/HDPZXFUUPRSQYIA5T2AABILL6Q.jpg)
Im Jahr 2017 wurde die USE zu 16 Einsätzen alarmiert.
© Quelle: rnk
VEHLEN. „Was bringt die Zukunft?“, fragte Heine sich und die Zuhörer beim Jahrestreffen. Die Umweltschutzeinheit des Landkreises ist die zentrale Einheit der Kreisfeuerwehr für Einsätze mit Gefahrstoffen. Ihre Aufgabe ist es, die örtlichen Wehren im Landkreis bei Einsatzlagen mit chemischen, biologischen, radioaktiven oder nuklearen Gefahrstoffen zu unterstützen.
Elf Jahre USE, das seien auch elf Jahre ständig weiterentwickelte Technik, elf Jahre unterschiedliche Gefahrenlagen, die man gemeinsam mit Städten und Kommunen gemeistert habe: „Mit einer gut ausgebildeten, hoch motivierten und sehr gut ausgestatteten Mannschaft“, betonte Heine.
Nicht auf die Kommunen verlassen
Aber man müsse sich die Frage stellen, "ob wir auch in Zukunft noch personell oder materiell für die neuen Gefahrenlagen, die immer mehr an Bedeutung gewinnen und zum Teil über Gesetze ein striktes Vorgehen vorschreiben, entsprechend aufgestellt sind". Heine sprach vier Aufgaben an, die in die Zuständigkeit der USE fallen könnten: Löschwasserrückhaltung, die Bergung von Havarie-Gut auf der Autobahn, das Vorhalten von speziellen Löschmitteln und die großflächige Einsatzstellenhygiene.
Denn, so der Leiter, sich auf die Städte und Kommunen zu verlassen, sei aus seiner Sicht „der falsche Weg“, da die USE grundsätzlich für die Gefahrenabwehr in ihrem Zuständigkeitsbereich verantwortlich sei: „Viele Städte und Kommunen können ihre Feuerwehren nicht so fachspezifisch ausstatten, weil es die normalen Gefahrenlagen einfach nicht fordern.“
Kritisch hinterfragen
Die Umweltschutzeinheit besteht aus Einsatzkräften aus dem gesamten Landkreis, die Einsatztechnik ist dezentral bei mehreren Ortsfeuerwehren und an der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Stadthagen stationiert. Man müsse sich, so Heine, kritisch die Frage stellen, ob die Aufgaben mit den derzeit zur Verfügung stehenden Fahrzeugbestand und dem Material zu leisten sei: „Oder ist ein Umdenken beim Fahrzeugkonzept erforderlich?
Sind alle Standorte der einzelnen Großfahrzeuge noch zeitgemäß? Wäre ihre Zentralisierung sinnvoll?“ Heine riss eine weitere Frage an: Sei es vielleicht in der jetzigen Planungsphase der Feuerwehrtechnischen Zentrale sinnvoll, „die Hand zu heben und zu sagen: Berücksichtigt lieber den einen oder anderen Stellplatz mehr?“ Kurzum, so Heine: „Wollen wir zukunftsorientiert und schlagkräftig aufgestellt sein – oder bleiben wir da stehen, wo wir jetzt sind?“
In zehn Jahren noch schlagfertig?
Alles Fragen, die man sich innerhalb der USE stellen müsse. „Nur wir selbst können der Kreisfeuerwehrführung signalisieren, wenn wir ein anderes Konzept favorisieren oder vielleicht die große Chance nutzen wollen“, sagte Heine: „Wenn, dann muss und kann es nur aus unseren Reihen kommen.“ Sollte es in den eigenen Reihen keinen Rückhalt geben, bleibe die USE dort stehen, „wo wir uns heute befinden“. Jeder möge sich fragen, ob man auch in zehn Jahren mit dem jetzigen Konzept „noch schlagkräftig genug aufgestellt“ sei, appellierte der USE-Leiter.
Heine sprach noch einen anderen Punkt an. Die vor 29 Jahren beschafften Großfahrzeuge der beiden Züge, die Teil der USE sind, „stellen uns vor neue Herausforderungen“. Denn als Nutzer müsse man mit in die Jahre gekommener und nicht mehr zeitgemäßer Technik arbeiten. Der Arbeitskreis für die Beschaffung des neuen Gerätewagens für den Atemschutz-Strahlenschutz-Zug habe einen ersten Entwurf erstellt, in den nächsten Monaten werde die Ausschreibung vorbereitet.
Nils Lösecke befördert
Die USE besteht aus mehreren Teileinheiten: aus dem Gerätewagen Gefahrgut-Zug, dem Gerätewagen Atemschutz-Strahlenschutz, dem ABC-Zug und der Mess-Leitkomponente. Zusätzlich zu den Diensten und Einsätzen in den jeweiligen Ortsfeuerwehren absolvieren in ihnen mehr als 100 Feuerwehrmitglieder zusätzlich ihren Dienst. Im Jahr 2017 wurde die USE zu 16 Einsätzen alarmiert: acht Messeinsätze, zwei Gefahrguteinsätze, ein Fehlalarm, zwei Alarmübungen und zwei sonstige Alarmierungen.
Der jeweilige kurze Jahresrückblick in den Teileinheiten wurde bestimmt von den Diensten, Übungen, Ausbildungen, Einsätzen und Lehrgängen; zu Klagen kam es nicht.
Zwei Beförderungen gab es: Nils Lösecke wurde Oberlöschmeister und Tim Schinz Oberbrandmeister.
Verabschiedet wurde Steffen Scholz als stellvertretender Leiter der Mess-Leitkomponente, neu bestellt wurde Claus-Dieter Lorenz-Ritter. Ebenfalls verabschiedet wurde Jens Brackmann als ABC-Zugführer. Nachfolger wurde Schinz, sein Stellvertreter ist nun Lösecke. rnk
SN