Evangelische Kirche

Das sagen Rintelns Pastoren zur kirchlichen Trauung für alle

Ab sofort trauen lutherische Kirchen auch gleichgeschlechtliche Paare.

Ab sofort trauen lutherische Kirchen auch gleichgeschlechtliche Paare.

Rinteln. Bisher gab es für gleichgeschlechtliche Paare anstelle der Trauung einen Segnungsgottesdienst.

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"Besser spät als nie": Das sagt Krankenhagens Pastor zur Entscheidung

„Ich begrüße diesen Fortschritt sehr“, sagt Justus Conring, Pastor in Krankenhagen und stellvertretender Superintendent des Kirchenkreises Grafschaft Schaumburg. „Es hat zwar ziemlich lange gedauert, bis die Gleichstellung homosexueller Paare umgesetzt wurde, aber ich meine: Besser spät als nie.“

Mehr zum Thema:Landeskirche Hannover führt Homo-Ehe ein

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Die Kirche sehe sich in Bezug auf Eheschließungen an das Vorgehen des Staates gebunden. Jetzt, da es seit 2017 die zivile „Ehe für alle“ gebe, existiere kein Grund mehr, nicht auch kirchliche „Trauungen für alle“ vorzunehmen.

Das ändert sich für gleichgeschlechtliche Paare konkret

Die im Jahr 2002 eingeführten Fürbitte-Andachten für gleichgeschlechtliche Paare seien noch weit von einer kirchlichen Trauung entfernt gewesen. Damals gab es die „eingetragene Partnerschaft“ noch nicht, die erste Gleichstellungsrechte einräumte. Als diese 2014 eingeführt wurde, folgte die Kirche mit Segnungsgottesdiensten.

„Im Prinzip verliefen diese nicht anders als Trauungen“, so Conring. Die deutlichste Neuerung bestehe darin, dass die Hochzeiten jetzt auch in die Kirchenbücher eingetragen würden.

Er gehe davon aus, dass die große Mehrheit seiner Kollegen hinter dem Beschluss der Synode stünden, auch wenn es bisher im Kirchenkreis seines Wissens nur eine einzige Segnung eines gleichgeschlechtlichen Paares gegeben habe.

Standesamtliche Trauung ist für Coring keine Pflicht

Was ihn persönlich betreffe, so werde er sogar dafür plädieren, kirchliche Trauungen auch dann zu ermöglichen, wenn die Heiratwilligen gar nicht standesamtlich getraut seien, so Conring. Zum Beispiel bei Rentnern, die Gründe hätten, sich nicht zivilrechtlich trauen zu lassen.

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Eigentlich gehe es ja darum, zwei Menschen, die in Verlässlichkeit, Treue und Respekt zueinanderstehen wollten, den kirchlichen Segen zu erteilen.

Umgang bleibt Pastoren letztlich selbst überlassen

Pastorin Sabine Schiermeyer weist auf einen gewissen Widerspruch in den Ausführungen zum Trauungsthema hin, die sich im Synodenpapier des Bischofsrates der Landeskirche Hannover finden.

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„Auf der einen Seite heißt es da, es gebe keine theologisch zwingenden Gründe, eine prinzipielle Differenz zwischen der Ehe von Menschen unterschiedlichen und gleichen Geschlechts beizubehalten“, zitiert sie. Andererseits bleibe es jedem Pastor überlassen, ob er es mit seinem theologischen Gewissen vereinbaren könne, solche Trauungen vorzunehmen.

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Evangelisch-reformierte Kirche ist Lutheranern voraus

Gegebenenfalls müsse sich ein Paar dann an Nachbarsgemeinden wenden. „Wirklich Gleichstellung ist das nicht“, so Schiermeyer.

Was die evangelisch-reformierte Kirche betrifft, so war diese mit der kirchlichen Trauung für alle den Lutheranern voraus: Sie setzte sie im Jahr 2017 um. "Spät genug", so Präses Heiko Buitkamp, Pastor der Rintelner Jakobi-Kirchengemeinde. von Cornelia Kurth

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