Erneut SS-Runen an Sinti-Auto
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© Quelle: Symbolfoto dpa
AUETAL. Wie schon einmal zuvor wurden am Donnerstag auf dem Auto der Familie SS-Runen entdeckt. Sie wurden von unbekannten Tätern in den Schnee gezeichnet. Polizeisprecher Axel Bergmann bestätigt zwei Anzeigen wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
Entsetzt wandte sich auch der Zentralrat der Sinti und Roma an die Presse: „Wir sind erschüttert“, sagt Oswald Marschall vom Zentralrat der Sinti und Roma. „Wir nehmen das sehr ernst.“ Marschall fordert „lückenlose Aufklärung“ des Sachverhaltes.
Für anti-ziganische Vorurteile sensibilisieren
„Das Verfahren darf nicht einfach eingestellt werden.“ Das Vorgehen der Polizei zeige auch, „wie wichtig es ist, die Beamten schon in der Ausbildung für anti-ziganische Vorurteile zu sensibilisieren“, so Marschall. Nur dann könne man derartige Vorfälle auch richtig einordnen, und nicht einfach als „Dummejungenstreich“ abtun.
Bergmann bestätigt, dass die Polizei auch die erneuten SS-Runen an den Staatsschutz gemeldet habe. Es sei offenbar eine „sehr persönliche Sache“, die sich gegen die Familie richte. „Wir bewerten derzeit das gesamte Umfeld.“
Polizei will nicht von Bedrohungskulisse sprechen
Man ermittle mögliche Motive für die Taten, insbesondere die Grabschändung. Dass es sich bei der Familie um Mitglieder der Minderheit der Sinti handelt, sei ein wesentlicher Faktor der Ermittlungen.
Von einer konkreten Bedrohungskulisse, die gegen die Sinti-Familie aufgebaut werde, wollte die Polizei allerdings noch nicht sprechen. jak, la
SN