Feuerwehr Uchtdorf ist jung geblieben
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So jung geblieben sieht die Uchtdorfer Feuerwehr aus: Gruppenbild am 90. Geburtstag.
© Quelle: cm
Uchtdorf. Da wird sich der 100. in zehn Jahren ziemlich warm anziehen müssen, wenn er mit dem 90. Geburtstag der Feuerwehr Uchtdorf mithalten will: Beim großen Fest, das die Brandbekämpfer am Pfingstsonntag ausrichteten, stimmte nämlich alles. Kaum zu toppen: das Kaiserwetter. Bessere Bedingungen kann man sich für eine Open-Air-Veranstaltung gar nicht vorstellen.
Außerdem: der Besucherandrang. Die Feuerwehr hatte geladen, und alle kamen. Sämtliche Generationen – vom Kleinkind bis zum Urgroßvater – waren am Sonntag auf dem Festgelände vertreten. Und alle hatten ihren Spaß. Dass auch die Kameraden aus den Wehren der anderen Rintelner Ortsteile in so großer Zahl erschienen waren, sorgte zusätzlich für große Freude.
Alle wollen gratulieren
Gratulationen und viel Lob für die Uchtdorfer gab es vom Vertreter der Stadt Rinteln, Jörg Schmieding, von Ortsbürgermeister Bodo Budde, seinem Uchtdorfer Verwaltungsstellenleiter Burkhard Sprick, von Stadtbrandmeister Friedel Garbe sowie Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote. Typisch für den Alltag eines Vollblutfeuerwehrmanns: Bei seiner Rede wurde Friedel Garbe vom Pieper unterbrochen. Meldung: Brand in Rehrener Scheune (Mehr auf Seite 20).
Mit einer hohen Beförderung – der stellvertretende Ortsbrandmeister Frank Strübe wurde zum Ersten Hauptlöschmeister ernannt – begann der Reigen der geradezu spektakulären Auszeichnungen. Die zweite Ehrung nämlich wäre rechnerisch eigentlich unmöglich. Dabei wurde Heinrich Sievert (89) für 75 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Wie kann das sein? Feuerwehrmann konnte man auch in früheren Zeiten doch erst als Erwachsener werden.
„1943 gab es kaum noch Männer auf den Dörfern. Alle waren in den Krieg gezogen“, erklärte der Feuerwehrsenior die damaligen Umstände. „Und so wurde, um den entstandenen personellen Engpass zu schließen, ein Erlass herausgegeben, der es Jugendlichen freistellte, entweder zur Hitlerjugend oder zur Feuerwehr zu gehen“, fuhr Sievert fort. Er habe nicht lange nachdenken müssen und sei dann mit 14 Jahren zur Feuerwehr gewechselt.
Rüdiger Schulz erhält Ehrennadel in Silber
Auch die nächste große Ehrung hatte Seltenheitswert: Rüdiger Schulz, ehemaliger Ortsbrandmeister, wurde für seine Verdienste mit der Ehrennadel in Silber des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen ausgezeichnet.
Beim großen Fest zeigte sich: Die Uchtdorfer ziehen allesamt an einem Strang. Musikalische Unterstützung gab es vom Gesangverein. Dorf- und Frauengemeinschaft trugen die Verantwortung für Kaffeeausschank, Kuchenbüfett und halfen auch sonst, wo Hilfe gebraucht wurde.
Besonders laut und fröhlich ging es am Nachmittag beim Kinderunterhaltungsprogramm zu. Da gab es für diejenigen, die beim Stand „Hütchen mit dem Wasserstrahl umspritzen“ für das Wiederaufstellen der Ziele zuständig waren, immer mal wieder „ganz aus Versehen“ eine bei diesem herrlichen Wetter durchaus willkommene kalte Dusche. Bis 3 Uhr nachts wurde im und ums große Zelt gefeiert. Friedlich und fröhlich, wie es sein soll.
SN