Insektenfraß tötet junge Bäume
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/WX6O4DNVBB7QNLS3Z4RGSVVHBQ.jpg)
Käferbefall unter Rinde, hier sichtbar gemacht bei einer Kastenlinde auf der Schlingwiese, nimmt zu.
© Quelle: tol
Rinteln (dil). Im Internet findet sich unter anderem Folgendes zu dem identifizierten Schädling: "Der Eichensplintkäfer (Scolytus intricatus) ist ein Sekundärschädling, der bei geschwächten Bäumen zu deutlichen Schäden führen kann. Die Hauptschäden treten hierbei insbesondere im Garten- und Landschaftsbau in den ersten beiden Jahren nach der Pflanzung auf, erste Schäden oft auch schon in der Baumschule.
Nach Jahren am Endstandort kann der Eichensplintkäfer, in Verbindung mit anderen Schadursachen, ebenso mit zum Tode eines Baumes beitragen, sofern bestimmte Stressfaktoren vorliegen. Zu den Wirtspflanzen des Eichensplintkäfers zählen in erster Linie die verschiedenen Eichen-Arten. Der im Mai/ Juni schwärmende Käfer ist etwa drei Millimeter groß und besitzt ein schwarzes, glänzendes Halsschild und braune Flügeldecken. Symptomatisch zeigen sich im Jahresverlauf die kreisrunden Einbohrlöcher – obgleich mit einem Durchmesser von ein bis zwei Millimetern nicht sehr groß – in Verbindung mit einem Bohrmehlauswurf. Um die Einbohrstellen befinden sich häufig dunkle Verfärbungen.
Im Kronenbereich kommt es etwa zur Blütezeit der Eichen zu einem ersten Fraß der jungen Käfer. Diese fressen dabei an der Basis der ein- und zweijährigen Triebe von oben her, also im Astwinkel, ein Loch in den vorjährigen Trieb; der Zweig vertrocknet und fällt ab."
Meist wird nur eine Generation pro Jahr ausgebildet, unter warmen Witterungsbedingungen auch eine zweite mit Flugzeit im August/September. Die Überwinterung erfolgt meist als Larve oder Puppe im Baum. Nach der Verpuppung im Frühjahr schlüpfen die erwachsenen Käfer durch ein kreisrundes, etwa ein bis zwei Millimeter großes Ausbohrloch. Nur schon geschwächte Bäume werden befallen. Dann sind aber Stammbehandlungen mit Insektiziden möglich.
"Gegossen haben wir am Doktorseeweg genug", erklärt Hartmann. Es verhinderte den Befall nicht. Dieser Baum soll wieder durch eine Sumpfeiche ersetzt werden, die dann aber gleich mit Insektiziden behandelt wird.
Am Blumenwall ist bei einer Baumprüfung in drei Eichenkronen auch Befall durch den Eichensplintkäfer festgestellt worden. "Dort haben wir schon Totholz, das eine Eiche aber erst nach etwa zehn Jahren abwirft", sagt Hartmann. Diese Bäume werden regelmäßig beobachtet, damit niemand durch herabstürzende Äste zu Schaden kommt. "Eines Tages müssen auch diese alten Eichen weichen", erklärt Hartmann mit Bedauern, denn der Verlust so großer Bäume wiegt schwer.
An der Schlingwiese waren im Herbst sechs Kastenlinden gepflanzt worden, nur an einer gab es jetzt Insektenbefall. "Die anderen Kastenlinden haben wir daraufhin gleich mit Insektiziden behandelt, dreimal im Abstand von jeweils zwei Wochen gespritzt. Diese Bäume sehen noch gut aus, die befallene Linde verlor aber ihr Laub", sagt Hartmann. Er rief die liefernde Baumschule an und riet, diese solle ihre Bäume auch bei anderen Kunden und im eigenen Bestand überprüfen. Da der Befall voraussichtlich schon bei Lieferung bestand, gewährte die Baumschule Schadensersatz.
Insgesamt stellt Hartmann fest, dass der Käferbefall nicht nur an Rintelner Bäumen zunimmt. Er hält dies auch für ein Zeichen des Klimawandels.
SN