Streit um IGS-Parkplätze
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Symbolbild
© Quelle: dpa
Rinteln. Der Grund: Uneinigkeit zwischen Landkreis und Stadt Rinteln bezüglich der Bauplanung. Bereits im Februar hatten Ortsrat und Bauausschuss gefordert, die Parkplätze und Bushaltestellen am Gymnasium Ernestinum vom derzeitigen Standort an die Westseite, die Burgfeldsweide, zu verlegen. Beide Gremien hatten den Tagesordnungspunkt abgesetzt (wir berichteten).
Nun liegen die Planungen für den Neubau den Rintelner Gremien wieder vor – ohne ersichtliche Änderungen. Der Ortsrat hat den Tagesordnungspunkt daher erneut einstimmig abgesetzt.
„Es hat uns überrascht, wie seitens des Landkreises hier vorgegangen wird“, so Matthias Wehrung (CDU). Mit der vorliegenden Planung könne man nicht einverstanden sein.
Konflikt mit Schulbusrouten
„Ich habe das Gefühl, dass die letzte Ortsratssitzung gar nicht stattgefunden hat“, wunderte sich Gert Armin Neuhäuser (WGS). Dass der Landkreis beispielsweise noch immer vorhabe, Behindertenparkplätze so anzuordnen, dass Menschen mit Behinderungen die Fahrtwege der Schulbusse kreuzen müssen, nannte er „eigenwillig“.
Berücksichtigt hat der Landkreis die Bedenken von Ortsrat und Bauausschuss zumindest insofern, als dass er den Unterlagen nun eine sogenannte verkehrliche Abschätzung beigefügt hat. Das Gutachten ist durch ein Verkehrsplanungsbüro erstellt worden.
Insgesamt ist durch die Zusammenlegung der Schulen mit erheblichem Verkehrsaufkommen zu rechnen: Vonseiten des Gymnasiums ist mit rund 1200 Schülern und 100 Lehrern, vonseiten der IGS mit 900 Schülern und rund 80 Lehrern zu rechnen. Insgesamt muss Platz für 14 Bushaltestellen und mindestens 140 Parkplätze geschaffen werden, wenn man den jetzigen Ist-Zustand an beiden Schulen zusammenrechnet.
Endgültige Abschätzung erst mit neuem Nahverkehrsplan
Um den Verkehr einzuschätzen, wurde die Anfahrt der Busse zur ersten Stunde an IGS und Gymnasium an zwei Märztagen gezählt. Auf 19 Busse kommt die Zählung. Eine „endgültige Abschätzung“, wie die Busse über den gesamten Tag geführt werden müssten, damit es nicht zu unnötig erhöhter Verkehrsbelastung kommt, könne es aber nur im Rahmen eines neuen Nahverkehrsplans für Rinteln-Süd geben. Und: Erst dann, wenn klar ist, wie der Kollegienplatz künftig genutzt und damit durch den ÖPNV angebunden sein muss.
Zusätzlich wurden an einem Märztag über 200 Elterntaxen gezählt, also Eltern, die ihre Kinder per Auto zur Schule bringen. Sie könnten ihren eigenen Bereich bekommen.
Der Verkehr durch Busse, Autos, Elterntaxen und Radfahrer sollte „weitgehend“ getrennt werden, schlussfolgert das Gutachten. Detailliert soll es bei der Sitzung des Bauausschusses am Mittwoch von Vertretern des Landkreises vorgestellt werden.
Teile des Neubaus würden außerdem im potenziellen Überschwemmungsgebiet der Weser liegen (wir berichteten). Dies habe die untere Wasserbehörde untersucht, so der Landkreis: "Grundsätzliche Bedenken gegen das Vorhaben" bestünden nicht. mld