Grover Straße: Baufirma muss improvisieren

Baustelle als Wundertüte

Unter der Baggerschaufel ist das Rohr eines Abwasser-Hausanschlusses zu erkennen. An manchen Stellen müssen diese tiefergelegt werden, damit der Regenwasserschacht (Bildmitte) darüber hinweggeführt werden kann.

Unter der Baggerschaufel ist das Rohr eines Abwasser-Hausanschlusses zu erkennen. An manchen Stellen müssen diese tiefergelegt werden, damit der Regenwasserschacht (Bildmitte) darüber hinweggeführt werden kann.

RODENBERG. Los ging es damit, dass altes Kopfsteinpflaster in nicht geahnter Größenordnung auftauchte, nachdem die alte Asphaltschicht abgefräst worden war. Ingenieur Norman Levin erklärte beim Ortstermin, dass nach den obligatorischen Rammkern-Sondierungen eher vermutet worden war, dass an der Deisterstraße einiges von diesem Pflaster auftauchen würde, an der Grover Straße eher wenig.

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Die Realität sah genau anders herum aus – für Levin ein Beleg dafür, wie schwer solche Dinge vorherzusehen sind. Die Steine werden von Schweerbau eingelagert und anderweitig wiederverwendet, wie Bauleiter Jannik Zielinski betonte. Dafür war eigens ein Sieblöffel zur Baustelle beordert worden.

Kanal fiel in sich zusammen

Weiter ging es mit einem Regenwasserkanal, der in sich zusammenfiel, nachdem er freigelegt worden war. Drei Tage benötigte die Firma, um einen neuen Kanal zuzüglich Schacht zu bauen. Die gesamte erste Tiefbau-Woche waren die Arbeiter Zielinski zufolge damit beschäftigt, überraschende Ereignisse zu kompensieren.

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Dazu gehörte auch, dass die Trinkwasserleitung an einer Stelle um 25 Zentimeter tiefergelegt werden musste, damit ein neuer Regenwasserkanal – dessen Austausch war ohnehin vorgesehen – darüber hinweggeführt werden kann. Außerdem mussten sämtliche Kontrollschächte anders gesetzt werden als vorgesehen. Dies wiederum lag an erheblichen Ungenauigkeiten in den Plänen der Versorger. Denen macht Levin aber keinen Vorwurf, im Gegenteil: Die Kommunikation laufe ausgezeichnet.

Eine alte Wasserleitung, die aus dem Unterbau geholt wurde.

Eine alte Wasserleitung, die aus dem Unterbau geholt wurde.

An anderer Stelle tauchte gar ein Leerrohr auf, das nirgends eingezeichnet ist. Hinzu kam, dass die Höhe, in der die Versorgungsleitungen im Erdreich liegen, unbekannt war. An einigen Grundstücken mussten bereits Hausanschlüsse zur Abwasserbeseitigung tiefergelegt werden. So wird es wohl im gesamten Bauabschnitt weitergehen, schätzen die Experten.

Hudalla alle zwei Tage vor Ort

„Das zeigt, dass man nicht alles im Vorfeld konzeptionell festlegen kann. Es muss dann aber doch irgendwie klappen. Das geht nur bei beiderseitigem Vertrauen“, betont Stadtdirektor Georg Hudalla. Er selbst besuche die Baustelle in etwa alle zwei Tage, um nach dem Rechten zu schauen, aber auch aus Interesse am Baufortschritt.

Zielinski unterstreicht, dass Schweerbau trotz des holprigen Starts die Fertigstellung bis Oktober fest einplant. Schließlich gebe es Folgeaufträge. Garantiert sei das aber nicht. Hudalla verweist auf das Risiko, das Tiefbaufirmen eingehen, wenn sie Straßensanierungen machen.

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