Heimatmuseum

Julius Rodenberg: Kein Konflikt zu befürchten

Das Deckblatt der Erstausgabe der Deutschen Rundschau.

Das Deckblatt der Erstausgabe der Deutschen Rundschau.

Rodenberg. Einen Konflikt erwarten die Macher indes nicht. Der Rodenberger Norbert Jahn hatte sich im vergangenen Jahr die ausschließliche Verwendung des Namens als Marke beim Patentamt sichern lassen. Seiner Darstellung nach muss nun jeder erst einmal bei ihm um Erlaubnis bitten, wenn er die Marke Julius Rodenberg öffentlich verwenden möchte. Die Stadt hat daher einen Fachanwalt beauftragt, um prüfen zu lassen, ob – und wenn ja: wie – die Vergabe einer Julius-Rodenberg-Medaille noch zu realisieren ist. Jahn war ursprünglich Teil der zuständigen Arbeitsgruppe für diesen neuen Preis gewesen, doch es kam zum Zerwürfnis.

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Rudolf Zerries, der sich seit einiger Zeit intensiv mit dem Werk Julius Rodenbergs befasst, sieht der Ausstellungseröffnung im Ständehaus aber gelassen entgegen. Die Eintragung beim Patentamt macht es nach seiner Kenntnis nur problematisch, wenn eine neue Marke eingeführt wird, für die der Name Julius Rodenberg benutzt wird. Dies sei bei der Medaille der Fall.

„Wir verwenden den Namen in beschreibender Funktion“, erklärt Zerries. Dagegen könne niemand etwas einwenden. Der neuen Julius-Rodenberg-Ausstellung im Museum der Geburtsstadt des 1914 verstorbenen Kulturschaffenden stehe also nichts im Wege.

160 Bände herausgegeben

Einen Teil dieser Schau wird die gesammelte Auflage der Deutschen Rundschau bilden, die auch bislang schon im Heimatmuseum zu sehen war. Die 160 Bände hatte Julius Rodenberg ab 1874 herausgegeben und damit eines der bekanntesten Druck-Erzeugnisse seiner Zeit geschaffen. Der zweite Teil der Ausstellung ist indes neu. Darin soll der Schriftsteller, Journalist und Bürger Julius Rodenberg gewürdigt werden. Die Museumslandschaft kündigt mehrere einmalige Exponate und Original-Manuskripte an.

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Rückenwind verspüren die Macher, weil der Literaturwissenschaftler Stefan Neuhaus vor nicht allzu langer Zeit ein Loblied auf Julius Rodenberg gesungen hat. Der 1965 geborene Professor bezeichnete ihn als „Literaturpapst des Kaiserreichs“. Und er schrieb: „Julius Rodenberg war einst eine Berühmtheit und ist heute völlig vergessen.“ In der Deutschen Rundschau wurden berühmte literarische Werke wie Theodor Storms Schimmelreiter und Theodor Fontanes Effi Briest veröffentlicht.

Die Museumslandschaft will die Ausstellung nutzen, um Julius Rodenberg wieder ins Bewusstsein der Menschen zurückzuholen. Es handle sich um eine schwierige Aufgabe. Eine große Zahl an Exponaten können die Besucher daher in die Hand nehmen. Die haptische Erfahrung soll helfen, die Menschen für die Literatur des 19. Jahrhunderts zu begeistern. Hinzu kommt digitaler Lesestoff.

Von Guido Scholl

SN

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