Zum Laichen

Pohler Bach: Rampe könnte Fischen den Durchlass ermöglichen

Das neue Stau-Bauwerk am Pohler Bach macht es den Fischen nach Ansicht von Tierschützern unmöglich, ihren Weg in die Laichgebiete fortzusetzen.

Das neue Stau-Bauwerk am Pohler Bach macht es den Fischen nach Ansicht von Tierschützern unmöglich, ihren Weg in die Laichgebiete fortzusetzen.

Pohle. Seit längerer Zeit schwelt eine Meinungsverschiedenheit betreffend eines Stauwehrs am Pohler Bach an der Wischmühle. Nun scheint eine für alle Seiten verträgliche Lösung erarbeitet worden zu sein.

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„Wir haben alle dasselbe Ziel vor Augen“, sagte Matthias Dornbusch, Leiter des Amtes für Kreisstraßen, Wasser- und Abfallwirtschaft des Landkreises, bei einem Ortstermin mit allen Parteien, zwischen denen er vermitteln wollte.

Fische könnten Stauerwerk auf dem Weg zum Laichen nicht passieren

Der Fischereipächter Wolfgang Weber kritisiert, dass Fische seit einer Sanierung des Stauwehrs nicht zum Laichen ins Quellgebiet aufsteigen könnten, weil sie nicht in der Lage seien, das Bauwerk zu passieren. Auch über den Arbeitsgraben der Mühle könnten die Fische nicht aufsteigen.

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„Im Moment gibt es keine Möglichkeit für die Fische, hier durchzukommen“, betonte Weber. Auch Tierexperte Martin Höhle kritisierte die aktuelle Situation scharf.

"Wir sind genauso interessiert an dem Tierwohl"

Beim Kauf der Mühle ist auch das alte Wasserrecht auf die neuen Besitzer übergegangen. Dies gestattet das Aufstauen des Pohler Baches, dessen Eigentümerin die Gemeinde Pohle ist. Die Anlagen sind laut Dornbusch schon lange vorhanden. „Seit die Familie hier wirtschaftet, habe ich den Eindruck, dass sich jemand darum kümmert“, so der Amtsleiter weiter.

Der Vater der Eigentümerin erklärte, dass im Bereich um die Mühle eine Vielfalt an Flora und Fauna entstanden sei, sei nur mittels viel Geld und Einsatz möglich gewesen. „Wir sind genauso interessiert an dem Tierwohl“, sagte er in Richtung von Weber und Höhle.

Sohlgleite soll Fischen das Durchkommen ermöglichen

Der Landkreis habe das Ziel, dort eine ökologische Passierbarkeit herzustellen, führte Dornbusch aus. Allerdings habe auch bei den Vorbesitzern schon keine Durchgängigkeit am Gebäude bestanden. Zwar seien die Inhaber dazu angehalten, die Durchlässigkeit herzustellen, aber ohne konkretes Umsetzungsdatum.

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Der Vorschlag des Landkreises lautet deshalb, die Stufen des Stauwehrs durch eine Sohlgleite – eine Art Rampe – zu ersetzen. Diese könne so bemessen werden, dass die Stauwirkung exakt gleich bleibe. Dennoch könnten die Fische durchziehen.

Verschärft die Sohlgleite das Hochwasser-Problem?

Der Vater der Eigentümerin äußerte Bedenken hinsichtlich des Hochwasserschutzes. Noch gebe es eine Bohle an dem Stauwehr, die bei Bedarf gezogen werden könne, um das Wasser schneller abfließen zu lassen, sagte er.

Er schlug stattdessen vor, einen dritten Bacharm mit einer Fischtreppe auf dem benachbarten Acker zu bauen. Dies würde gleichzeitig Entlastung bei Starkregen bringen, argumentierte er.

Ist das Stauwehr Schuld an Überschwemmungen?

Als Ursache für Wasser auf ihren Grundstücken bei Starkregen hatten Anwohner ohnehin schon das Stauwehr in Verdacht. Dass sich der Bach aufgrund des Wehres bei Starkregen bis zu den Gebäuden zurückstaue, glaubt Dornbusch allerdings eher nicht.

Ein Mangel bei der Hangentwässerung oder eine Überlastung des Regenwasserkanals wäre ihm zufolge eher denkbar.

Maßnahmen an Gewässern dürften ohnehin keine Verschlechterung bewirken, entkräfteten die Landkreismitarbeiter die Befürchtung. Vor einem Eingriff werden die möglichen Auswirkungen untersucht. Außerdem wäre die Rampe deutlich kostengünstiger und schneller realisierbar. göt

So viel würde der Umbau des Stauwehr kosten

Maximal solle die Rampe 15.000 Euro kosten. Bis zu 90 Prozent der Kosten könnten möglicherweise gefördert werden, stellte der Amtsleiter in Aussicht. Als Antragsteller könnte der Fischereiverein auftreten. Der Landkreis helfe dabei mit Rat und Tat, versprach Dornbusch.

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Die Fachkräfte wollen nun eine Skizze anfertigen, anhand der dann Weiteres besprochen werden soll und um daraufhin möglicherweise einen Förderantrag auszuarbeiten.

Umweltschützer und Eigentümer wollen zusammenarbeiten

Die Gemüter seien zuletzt übergekocht, jetzt wolle man aber zusammenarbeiten, befand ein Mitglied der Eigentümerfamilie. Ähnlich formulierte dies auch Dornbusch: „Wenn wir das anstoßen wollen, geht das nicht gegeneinander, sondern nur miteinander.“

Möglicherweise helfe die Rampe lediglich zu etwa 80 Prozent der Zeit – aber das nur deshalb, weil die übrigen 20 Prozent des Jahres einfach zu trocken sind. Aber das sei immer noch besser als die bisherigen null Prozent, befand Dornbusch. Die Umstehenden nickten zustimmend. von Andrea Göttling

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