Wasserbehörde gibt Entwarnung

Ocker färbt Auhäger Gräben orange

Maik Blume sorgt sich um den Zustand einiger Gräben in Auhagen.

Maik Blume sorgt sich um den Zustand einiger Gräben in Auhagen.

AUHAGEN. Blume informierte die Untere Wasserbehörde des Landkreises. Deren Sprecherin, Anja Gewald, sieht aktuell „keinen Handlungsbedarf“. Verockerte Gewässer seien nicht unbedingt ungewöhnlich, meinte sie auf Nachfrage. Um diese Jahreszeit habe es auch aus anderen Orten, zum Beispiel Lüdersfeld oder Sachsenhagen, schon ähnliche Anrufe gegeben.

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Keine Fische betroffen

Bei den beiden in Auhagen betroffenen Gräben handele es sich um Seitengräben, in denen ohnehin keine Fische lebten. Das verockerte Material solle bei Reiningungsarbeiten entfernt werden.

Stichwort Ocker

Der in den Bächen sichtbare rote Ocker stammt aus einem Stoff im Boden, der Pyrit genannt wird, eine Verbindung von Eisen und Schwefel. Pyrit liegt unverändert im Boden, sofern nicht durch einen Eingriff des Menschen Sauerstoff hinzukommt, heißt es in einer Fachbroschüre. Wird eine Wiese zum Beispiel drainiert, trennen sich unter Sauerstoffeinfluss Schwefel und Eisen. Der Schwefel oxidiert und wird als verdünnte Schwefelsäure flächig aus der Wiese in die Gewässer gespült. Das Eisen folgt und bleibt so lange im Wasser gelöst, bis es sich um saures Wasser handelt. Wenn das saure Wasser neutralisiert oder verdünnt wird, verbindet sich das Eisen mit dem im Wasser gelösten Sauerstoff und bildet den roten Ocker, der für Menschen ungefährlich, aber für Kiemenatmer tödlich ist. Die stärksten Ockerverunreinigungen der Gewässer treten im Winter auf, wenn das meiste Wasser aus den Flächen austritt und im kalten Wasser das Eisen langsamer oxidiert. Ein punktueller Austritt von Eisen und Ocker, wie es am ehemaligen Schacht Auhagen der Fall ist, passiert im Kohlenbergbau immer dann, wenn Pyrit belüftet wird. jpw

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Blume musste sich im Rat jahrelang mit dem Projekt eines Ockerabsetzbeckens am ehemaligen Schacht Auhagen beschäftigen, aus dem größere Mengen Eisen und Ocker ausgeschwemmt werden. Das Becken ist gebaut, der speziell für Fische giftige Stoff gelangt nicht mehr aus dem ehemaligen Bergwerk in die Sachsenhäger Aue.

Doch ein Zusammenhang mit dem Bergbau?

Das Umweltproblem schien für die Gemeinde gelöst. Nun vermutet Blume einen weiteren Zusammenhang mit dem Bergbau. Allerdings ist der Schacht Auhagen Luftline 1,5 Kilometer von Blumes Wohnhaus entfernt. Auch unter Bergbauexperten ist von einer Tätigkeit in diesem Gebiet nichts bekannt.

"Dieser Zusammenhang besteht nicht", stellte Gewald ebenfalls klar. Das Wasser komme aufgrund der lang andauernden Niederschläge der vergangenen Wochen an fünf bis sechs Stellen aus der Wiese. jpw

SN

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