Schaumburger Sportvereine haben wieder Zulauf
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Die großen Sportvereine in den Samtgemeinden haben ihre Mitgliederzahlen gehalten oder verbessert.
© Quelle: dpa
Landkreis. Zwar hätten während der Corona-Zeit einige Vereinszugehörige gekündigt, der Zuwachs an neuen Mitgliedern gleiche den Verlust aber mehr als aus. Mit dem Jahreswechsel und guten Vorsätzen für 2023 habe das aber weniger zu tun, glauben die Vorsitzenden. Eher die gute Arbeit der Spartenleiter und sonstiger Helfer sei der Grund – sowie die Orientierung der Vereine auf neue und Trendsportarten.
„Wir sind guter Dinge, dass wir die 800-Mitglieder-Marke knacken“, sagt Marco Quirce, Vorsitzender des TuS Jahn Lindhorst, „darauf können wir auch stolz sein.“ Während der Corona-Einschränkungen hätten viele Mitglieder ihren Status zwar auf „passiv“ stellen lassen, was Beiträge gespart habe. „Viele haben das in Anspruch genommen. In Zeiten der Kostensteigerungen zähle jeder Euro. „Das kann ich auch verstehen“, sagt Quirce.
Darts und Bogenschießen im Programm
Aber Austritte und Eintritte hätten sich letztlich die Waage gehalten, und sogar einen leichten Zuwachs habe es gegeben. „Wir sind breit aufgestellt, sodass wir viel anbieten können“, erklärt sich Quirce die Entwicklung. In den vergangenen Jahren sind beim TuS Jahn beispielsweise Darts und Bogenschießen hinzugekommen. Die neuen Angebote sind laut dem Vorsitzenden auch auf gute Resonanz gestoßen. „Wir haben viele Eintritte auch bei Jüngeren“, sagt er, „darüber können wir froh sein.“ Der TuS-Chef ist sicher, dass außer dem Bewegungsdrang auch der Wunsch nach Geselligkeit die Menschen an die Sportvereine binde.
Während der Lindhorster Verein auf 800 Mitglieder anwachsen könnte, hat Otfried Brützel, Vorsitzender des TV Bergkrug in Helpsen, die 1000er-Marke im Blick. Und diese könnte tatsächlich erreicht werden. „Bei uns steigen die Zahlen“, sagt er. In den vergangenen Jahren habe man beim TVB, der keine Fußballsparte habe, immer zwischen 950 und 980 Mitgliedern gelegen, und nun boome es beispielsweise im Basketball, wie Brützel berichtet. „Die gute Arbeit“ in den Abteilungen sei die beste Werbung für den Verein, der offenbar treue Unterstützer habe. Corona habe dem TVB keine nennenswerten Austritte beschert.
Ebenso beständig sind offensichtlich die Sportler aus Meerbeck und Niedernwöhren, die beim TuS Niedernwöhren Sport treiben. „Wir hatten gar keinen Rückgang“, sagt der Vorsitzende Bernd Siepert. „Wir sind mit einem leichten Plus davongekommen. Darüber haben wir uns auch ein bisschen gewundert.“
Der Verein habe aber während Corona auch viel über den Online-Bereich gemacht. In der Fußballsparte beispielsweise sei niemand ausgetreten. Und im Kinder- und Jugendbereich freue man sich über Zulauf. Auch seien die Mitgliedsbeiträge seit rund zehn bis zwölf Jahren nicht erhöht worden. Dies habe der Verein auch für dieses und nächstes Jahr nicht geplant.
Das Kinderturnen hat eingeschlagen.
Thomas Windhorn, SV Victoria Sachsenhagen
Stabil geblieben sind auch die Zahlen beim TuS Lüdersfeld. Im Kinderbereich gebe es „erstaunlich viele Zugänge“, hat Vereinschef Günter Schiller festgestellt. So ähnlich verhält sich das auch beim rund 500 Mitglieder starken Verein SV Victoria Sachsenhagen. „Das Kinderturnen hat eingeschlagen“, führt der Vorsitzende Thomas Windhorn die leichte Steigerung der Mitgliederzahlen auf Zuwächse im Nachwuchsbereich zurück.
„Während Corona sind einige ausgetreten“, räumt er zwar ein, „ich würde das aber darauf schieben, dass alles so teuer geworden ist.“ Dennoch seien die Zahlen nach aktuellem Stand um ein Dutzend gestiegen. Der SV sei den Mitgliedern während der Corona-Einschränkungen aber auch entgegengekommen: „Wir haben die Mitglieder ein oder zwei Quartale komplett auf passiv gestellt, weil ja alles zu war. Die Corona-Zeit haben wir eigentlich gut überstanden, es hätte schlimmer kommen können.“