Schluss mit dem „Weiter so“
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Angela Merkel
© Quelle: dpa
Landkreis. Als potenzielle Nachfolger bringen sich Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und der frühere Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Friedrich Merz, in Stellung. Auch der Name von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet fiel gestern. Das gewaltige Nachbeben der Hessen-Wahl hat auch die Schaumburger Christdemokraten beschäftigt. Klaus-Dieter Drewes
Es sei „der richtige Zeitpunkt für einen Neuanfang“, kommentiert Kreisvorsitzender . Hessen habe gezeigt, dass Merkel als Parteivorsitzende „keine ausreichende Zustimmung mehr hat“. Insofern könne er sagen: „Mir geht es mit Merkels Entscheidung gut.“ Drewes, der als Delegierter auf dem anstehenden CDU-Bundesparteitag über die Nachfolge mitentscheiden wird, will sich noch nicht festlegen: „Ich kann mir sowohl Spahn als auch Kramp-Karrenbauer und Merz gut vorstellen.“ Drewes hält es für möglich, dass noch andere Kandidaten auftauchen.
Überfälliger Rückzug?
Als „überfällig“ bezeichnet der Rintelner CDU-Vorsitzende Matthias Wehrung den Schritt Merkels. „Eigentlich hätte sie schon nach der letzten Bundestagswahl, die sie krachend verloren hat, zurücktreten müssen“, so Wehrung. „Dann wären uns die Niederlagen in Bayern und Hessen wahrscheinlich erspart geblieben.“ Als Nachfolgerin wünscht sich Wehrung Kramp-Karrenbauer, weil diese „am besten die ganze Breite der Volkspartei repräsentiert“, während Merz und Spahn „vor allem für bestimmte Flügel“ stehen.
„Ich kann mit der Entscheidung von Frau Merkel gut leben“, bekundet das CDU-Landtagsmitglied Karsten Heineking: „Ich begrüße einen Neuanfang sehr.“ In den letzten Monaten sei „überdeutlich geworden, dass es mit einem ,Weiter so‘ nicht mehr geht“. Eine ausdrückliche Präferenz für die Nachfolge hat Heineking nicht, da er keinen der in Rede stehenden Personen persönlich kenne. Aber: „Merz wäre vielleicht eine gute Lösung, da er in den letzen Jahren nicht im Umfeld der Parteivorsitzenden gewesen ist.“
"Guter konservativer Ansatz"
Merz vertrete auf jeden Fall einen „guten konservativen Ansatz“, meint der Bückeburger Fraktionsvorsitzende Axel Wohlgemuth. Laschet sei ihm zu „dröge“, Jens Spahn brächte den Vorteil einer „deutlichen Verjüngung“ mit sich. „Auf jeden Fall ist es richtig, die Nach-Merkel-Zeit jetzt einzuläuten“, so Wohlgemuth.
Die Sympathien des CDU-Fraktionsvorsitzenden Gunter Feuerbach gelten dem Gesundheitsminister. Spahn habe „dynamische Vorteile“ und „gute Ideen“. Merkels Entscheidung, ihre Dopplerolle als Kanzlerin und Vorsitzende zu beenden, sei insbesondere vor dem Hintergrund des Streits mit der CSU richtig. „Auch die CSU wird nicht mehr lange in dieser Konstellation weitermachen können“, glaubt Feuerbach.
"Ich halte Merkels Entscheidung für richtig", sagt Stadthagens CDU-Chef Heiko Tadge. Für die Nachfolge gebe es sicher noch mehr geeignete Kandidaten als die bisher Genannten. mf, ssr, jcp
SN