Ein segensreiches Steckenpferd
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Dr. Giselher Grosse
© Quelle: sk
Stadthagen. Aus Osnabrück, wo er als Oberarzt im Städtischen Klinikum tätig war, hatte sich Grosse 1988 auf die Chefarztstelle beworben – erfolgreich unter zahlreichen Mitbewerbern. Beim Pförtner des Stadthäger Krankenhauses, der zudem wohl genervt gewesen sei von wochenlang durchgestellten Bewerbertelefonaten, war sein Name noch nicht durchgedrungen, erinnerte sich Grosse in einer Anekdote. „Die Stelle ist vergeben“, habe ihn der Türhüter abgewiesen, als er, Grosse, frisch in Stadthagen eingetroffen, nach der Anästhesie-Abteilung fragte.
Mit einem Monat durchgehenden Dienst – die Anästhesie war personell unterbesetzt – startete Grosse in Stadthagen, baute in den kommenden Jahren die Anästhesie im klinischen Bereich aus, in der Intensivmedizin, in der Notfallmedizin und in der Schmerztherapie.
Die fachliche Versorgung chronisch Schmerzkranker sei Grosses großes „Steckenpferd“ gewesen, zeigte Oberärztin Iwona Markowski auf. Als Chef habe Grosse vor allem auf Kollegen mit Kindern Rücksicht genommen und gute Arbeitszeitmodelle entwickelt.
Gelebte Kollegialität, die unter Abteilungen anderer Häuser nicht selbstverständlich sei, bescheinigte der ärztliche Leiter des Krankenhauses und Chefarzt der Kardiologie, Dr. Lutz Dammenhayn, dem scheidenden Chefarztkollegen.
Grosse selbst griff ein Bibelzitat Markowskis auf, ein Jegliches habe seine Zeit. „Ein Jegliches braucht auch seine Zeit“, legte Grosse seinem Publikum in Bezug auf Akzeptanz und Bildung des neuen Gesamtklinikums ans Herz. Die Nachfolge von Giselher Grosse als Chefarzt tritt Dr. Hubertus Finsterwalder an. sk
SN